Den österreichischen Privatuniversitäten kommt seit über 20 Jahren eine Vorreiterrolle hinsichtlich hochschulischer Qualitätssicherung zu. Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal zu staatlichen Universitäten ist die verpflichtende Akkreditierung und regelmäßig wiederkehrende Reakkreditierung von Privatuniversitäten. Zusätzlich werden sämtliche neuen Studienprogramme von der für die Qualitätssicherung an Hochschulen zuständigen AQ Austria zur Akkreditierung geprüft.
Für ÖPUK-Vorsitzenden Karl Wöber war dies bisher ein wichtiger Erfolgsfaktor, der den Privatuniversitäten stetiges Wachstum und eine exzellente wissenschaftliche Qualität bescherte. Zugleich ist der bürokratische Aufwand der staatlichen Prüfverfahren enorm gestiegen. Hier stehen notwendige strukturelle Veränderungen an: „Privatuniversitäten habe sich als dritte Säule des österreichischen Hochschulwesens etabliert. Jede Hochschule hat Qualitätssicherungssysteme implementiert und mehrfach in internationalen Gutachterverfahren unter Beweis gestellt, dass sie Qualitätssteigerung autonom und erfolgreich durchführen kann. Für die Zukunft wünschen wir uns daher auch im Inland mehr Vertrauen in die Leistungsfähigkeit unserer Häuser, eine Vereinfachung bei der Programmakkreditierung und die Anwendung der gesetzlich vorgesehenen Möglichkeit, private Hochschulen auf eine Dauer von bis zu 12 Jahren zu akkreditieren. Dies ist bisher, auch bei einer hervorragenden Beurteilung durch die AQ Austria, immer nur für einen Zeitraum von 6 Jahren geschehen.“
Eine schon lange drängende Forderung der ÖPUK ist es, dass in Hinkunft deutlich mehr Expertise aus den Privatuniversitäten im Board der AQ Austria vertreten sein muss. In Kürze steht wieder die Wahl neuer AQ-Boardmitglieder an. Eine Behörde, die für die Qualitätssicherung und Akkreditierung aller Hochschulsektoren zuständig ist, benötigt in ihrem obersten Leitungs- und Entscheidungsgremium auch Expertinnen und Experten aller Hochschulsektoren! Die besonderen Herausforderungen von Privatuniversitäten, die mit wenigen Ausnahmen dem Privatrecht unterliegen und ohne staatliche Finanzierung am Hochschulmarkt agieren, müssen gleichwertig berücksichtigt werden.
Für die positive Entwicklung der österreichischen Privatuniversitäten sei laut Wöber weiters eine deutliche Verbesserung der Rahmenbedingungen für die bereits bestehende Vielzahl an internationalen Studienangeboten wichtig. „Wir wünschen uns eine echte Internationalisierungsstrategie der österreichischen Bundesregierung, in der die Anwerbung und Standortbindung von internationalen Studierenden im Zentrum der Bemühungen steht. Gerade jetzt durch Corona werden internationale Studierende und ihre kulturbildenden Beiträge an den Hochschulen vermisst. Es gibt viele Hürden, etwa Reiseeinschränkungen, Verzögerungen bei Visa-Anträgen oder durch die Krise ausgelöste wirtschaftliche Schwierigkeiten, die es zu lösen gilt. Wir brauchen internationale Studierende – diese werten die Studienangebote in Österreich auf und steigern die Attraktivität des Hochschulstandorts.“ erklärte ÖPUK-Präsident Karl Wöber.
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Der ÖPUK-Vorstand (Periode: 09.10.2021-08.10.2024)
Vorsitzender
Univ.-Prof. Dr. Karl Wöber
MODUL University Vienna, Private University
Vorsitzender-Stv.
Ass.-Prof. MMag. Dr. Stefan Hampl
Sigmund Freud Privatuniversität
Vorsitzende-Stv.
Dr. Ulrike Plettenbacher
Central European University (CEU PU)
Rückfragehinweis:
Mag. Christina Badelt
ÖPUK-Pressearbeit
Tel.: 0650 55 69 353
E-Mail: presse@oepuk.ac.at
www.oepuk.ac.at