Die renovierte und erweiterte „Joseph Haydn Privathochschule“ ist am Mittwoch offiziell eröffnet worden. Rund fünf Millionen Euro wurden investiert. Beim Festakt war Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Religion und Kultur vertreten. Der Bundespräsident sandte eine Grußbotschaft.
Die Renovierung habe mehr als einen Raum für Musik geschaffen, sagte Bundespräsident Alexander Van der Bellen in seiner Videobotschaft: „Vielmehr sind es neue Räume für Menschen: Hier wird gelernt und gelehrt, zugehört und improvisiert, hier wird zusammen gespielt. Und genau wie in einer Gesellschaft trägt jede einzelne Stimme und Gegenstimme zu einem gelungenen Gesamtklang bei. Ich danke allen, die aus der Vision, Menschen durch Musik zu verbinden, einen realen Ort gemacht haben.“ Der Studienbetrieb an der Privathochschule begann bereits im vergangenen Herbst.
Musikalische Reise durch Genres und Epochen
Die offizielle Eröffnung der Privathochschule stand unter dem Motto „Ein Haus klingt neu“. Die Gäste der Eröffnungsfeierlichkeiten wurden im großen Konzertsaal der Hochschule auf eine musikalische Reise durch Genres und Epochen geschickt und zum Mitmachen und -lachen animiert, bei einer Uraufführung von Joseph Haydns „Sonatine für Papagei, Cembalo, Hühnerhof und Katzen“. Es seien die Studierenden und die Lehrenden, die den Gästen einen wunderschönen Tag bereiten würden, betonte Rektor Gerhard Krammer: „Es ist das, was unser Ziel ist, dass wir das, was das Schönste auf der Welt ist, weitergeben, nämlich die Musik.“
Polaschek: „Wirkliches Zeichen von Qualität“
Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) bezeichnete in seiner Begrüßung die vorangegangene Akkreditierung als „sehr harten Prozess“. Dass die Einrichtung nun als Privathochschule agieren darf, sei ein „wirkliches Zeichen von Qualität“, auf das man zurecht stolz sein könne. Akkreditierungen seien das eine, das Management müsse sich nun aber jeden Tag aufs Neue beweisen, meinte er zu Rektor Krammer.
Die vergangenen Monate waren eine Herausforderung, das Haus sei bei laufendem Betrieb völlig umgekrempelt worden, sagte auch der Geschäftsführer der neuen Privathochschule, Franz Steindl. Es habe deswegen funktioniert, weil alle mitgeholfen hätten – die Lehrenden und die Studierenden. Es sei ja nicht einfach, ein Konservatorium in eine Privathochschule umzuwandeln. Dazwischen lägen 2.000 Seiten, die man ausgearbeitet habe, dazwischen läge ein Akkreditierungsprozess, „der gewaltig war“.
Doskozil: „Großartiger Tag für die Kunst im Burgenland“
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) sprach via Presseunterlage anlässlich der Eröffnung von einem großartigen Tag für die Kunst im Burgenland. Das Land Burgenland habe den Umbau finanziert und bezahle auch die laufenden Betriebskosten der Hochschule. „Wir sehen in Bezug auf das musikalische Wirken Haydns und Liszts einen klaren Auftrag, Musik zu lehren, zu erforschen und weiterzuentwickeln und vor allem zu spielen“, so Doskozil.
Neue Unterrichtsräume und ein Konzertsaal
Neu geschaffen wurden unter anderem neun neue Unterrichtsräume sowie ein Konzertsaal für 60 Besucher. Insgesamt stehen 420 Quadratmeter mehr zur Verfügung. Die Privathochschule bietet 280 Studienplätze, die Studierenden kommen aus 36 Nationen, hieß es. Das Ausbildungsspektrum reicht von Klassik bis Popularmusik und von Solisten- bis Ensembleausbildung.
Neben dem Festakt am Vormittag standen im Lauf des Tages mehrere Kurzkonzerte und Auftritte auf dem Programm, um die Vielfalt des Hauses zu präsentieren. Am Samstag findet im Haydnsaal von Schloss Esterhazy außerdem noch ein Festkonzert mit einer Uraufführung des JHP-Professors Helmut Hödl statt.
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red, burgenland.ORF.at/Agenturen