Die Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften (KL Krems) und die Fachhochschule St. Pölten unterzeichneten vor Kurzem eine Kooperation zur interprofessionellen Ausbildung in den Gesundheits- und Sozialberufen. Studierende aus mehreren Studiengängen beider Hochschulen arbeiten dabei fächerübergreifend zusammen. Profitieren werden davon vor allem PatientInnen durch eine zukünftig noch bessere Versorgung. Nun starteten circa 300 Studierende mit ihrer ersten gemeinsamen Lehrveranstaltung im Rahmen der Kooperation an der FH St. Pölten.
Krankheiten, Notfälle und medizinische Angelegenheiten erfordern in vielen Fällen, dass ExpertInnen aus mehreren Gesundheitsberufen zusammenarbeiten, um für PatientInnen die beste Behandlung und Lösung zu finden.
Lernen anhand von Fallbeispielen
Um Studierende verschiedener Professionen darauf entsprechend vorzubereiten, starteten die Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften in Krems und die FH St. Pölten in diesem Wintersemester eine gemeinsame Lehrveranstaltung für Studierende. In ihr arbeiten 300 Studierende beider Hochschulen an Fallbeispielen und lernen, für die PatientInnen in der interprofessionellen Zusammenarbeit die besten Lösungen zu finden.
„Derzeit laufen die ersten Lehrveranstaltungen im Rahmen der Kooperation. In Kleingruppen und Plena, praktischem Unterricht und Theorie lernen die Studierenden alles für eine spätere gelungene fächerübergreifende Zusammenarbeit“, sagt FH-Dozentin Julia Glösmann, die das Projekt an der FH St. Pölten koordiniert.
Soziale Aspekte von Krankheit und Gesundheit
Die Fälle, für die die Studierenden trainieren, betreffen z. B. verschiedene Krankheiten, Rehabilitation oder Geburten und behandeln auch soziale Aspekte, wie den Wegfall der Erwerbstätigkeit, Sorgen in der Familie oder die Lage von Menschen mit Migrationshintergrund. Die Studierenden lernen in Kleingruppen nicht nur die beste medizinische Behandlung, sondern auch die Kommunikation mit PatientInnen und Angehörigen.
Von der FH St. Pölten sind die Studiengänge Diätologie, Physiotherapie, Soziale Arbeit sowie Gesundheits- und Krankenpflege beteiligt, von der KL Krems das Bachelorstudium Medical Science. 2023 finden die Kurse an der FH in St. Pölten statt, in den kommenden Jahren sind auch welche an der Karl Landsteiner Privatuniversität geplant.
„Aufgaben und Grenzen der Professionen erfahren“
„Der Druck auf das Gesundheitssystem nimmt erheblich zu: Es gibt immer mehr ältere Menschen und PatientInnen mit chronischen Krankheiten, die Rehabilitation und Pflege benötigen. Es braucht eine Verbesserung der interprofessionellen und personenzentrierten Zusammenarbeit zwischen Angehörigen der Gesundheits- und Sozialberufe. Diese lernen unsere Studierenden in der neuen Kooperation besonders intensiv“, sagt Christine Pomikal, Leiterin des Departments Gesundheit an der FH St. Pölten.
„In einem gemeinsamen, mehrtägigen Workshop erhalten Studierende verschiedener Studiengänge und Fachgebiete aus dem Gesundheitswesen die Gelegenheit, praxisnahe PatientInnenfälle interprofessionell zu bearbeiten“, erläutert Simone Nemeth, Mitarbeiterin im Projektteam der Stabsstelle Lehre der KL Krems sowie Hauptansprechperson der Kooperation. „In einem geschützten Rahmen und mit Unterstützung von MentorInnen der jeweiligen Professionen können die Studierenden sowohl die Aufgabenbereiche sowie die Grenzen der eigenen und anderer Professionen erfahren. Das Ziel ist es, den interprofessionellen Austausch bereits während der Ausbildung praxisorientiert und umfassend zu vermitteln und zu üben.“
„Gesunden kann, wer sozial abgesichert ist. Daher ist es wichtig, dass bei gesundheitlichen Problemen und Notfällen neben dem medizinischen Personal Betroffene und ihre Angehörigen auch von ExpertInnen der Sozialen Arbeit begleitet werden“, sagt Christine Haselbacher, Leiterin des Departments Soziales an der FH St. Pölten.
Quelle: https://science.apa.at/power-search/7827261651683139958
Foto: Karl Landsteiner Privatuniversität © KL / K. Ranger