Privatuniversitäten sind unverzichtbarer Bestandteil des Hochschulstandortes Österreich und unterliegen strengen Qualitätskriterien
Wien (OTS) – Zum angekündigten nicht rechtskräftigen Bescheid der Agentur für Qualitätssicherung Austria über den Widerruf der Akkreditierung für das Masterstudium Humanmedizin an der Sigmund Freud Privatuniversität nimmt die ÖPUK in Vertretung der Privatuniversitäten wie folgt Stellung.
Im Gegensatz zu öffentlichen Universitäten unterziehen sich die 17 österreichischen Privatuniversitäten gesetzlich geregelt und fortlaufend einer strengen und nachvollziehbaren Qualitätsüberprüfung durch die AQ Austria. Die vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung dafür eingesetzte Agentur zieht dazu wechselnde Teams von internationalen und nationalen Gutachterinnen und Gutachtern heran. Die Überprüfungsprozesse werden alle sechs Jahre durchgeführt, die Möglichkeit einer längeren Frist wurde von der AQ Austria bisher noch nicht ausgeschöpft. Im Zuge dieser sehr umfangreichen und viele Monate bis Jahre dauernden Prozesse werden Lehre und Forschung, personelle Bedeckung, Finanzierung, räumliche und technische Ausstattung und vieles mehr unter die Lupe genommen. Die Gutachten haben dabei empfehlende Wirkung, eine Entscheidung über Akkreditierungen und folgende Reakkreditierungen von Institutionen und Studiengängen trifft das Board der AQ Austria. Die Privatuniversitäten sehen diese Reakkreditierungen als integralen Teil ihrer eigenen Qualitätsmanagementprozesse und als Bestätigung der Exzellenz ihrer Studienangebote.
Akkreditierung als Gütesiegel
Die planmäßige Qualitätsprüfung der Sigmund Freud Privatuniversität dauerte 22 Monate und hat nach Information der AQ Austria zur Folge, dass die Universität mit ihren Studiengängen reakkreditiert wurde. Nicht verlängert wurde die Zulassung für das Masterstudium Humanmedizin.
21% der HumanmedizinerInnen von Privatuniversitäten
Die österreichischen Privatuniversitäten bilden aktuell 21% der HumanmedizinerInnen in Österreich aus. Da an öffentlichen Universitäten zu wenig Ausbildungsplätze zur Verfügung stehen, werden teilweise bereits gezielt Studienplätze der Humanmedizin von Bundesländern finanziert, um so dem ÄrztInnenmangel an Landeskrankenhäusern und in der niedergelassenen Praxis entgegenzuwirken. Neben der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung in Niederösterreich, Salzburg und Tirol leisten die Privatuniversitäten an ihren Universitätskliniken aber auch wichtige Grundlagenforschung und tragen dadurch essenziell zur Weiterentwicklung des österreichischen Hochschulraums bei.
Privatuniversitäten integraler Bestandteil des Bildungssystems
Die österreichischen Privatuniversitäten sind dank ihrer diversen Träger- und Studienangebotsstruktur integraler Bestandteil des tertiären Bildungsangebots. Eine pauschale Verurteilung der Qualität universitärer Sektoren und hochschulischer Einrichtungen, wie dies aktuell seitens der Bundes-ÖH in öffentlichen Statements vorgenommen wird, weist die ÖPUK vehement zurück.