Das Traumazentrum Wien der AUVA (TZW) mit seinen beiden Standorten in Meidling und Lorenz Böhler/Brigittenau ist nicht nur für seine medizinische Exzellenz in der Unfallheilbehandlung weltweit anerkannt, sondern auch für seine Traumaforschung. Seit 40 Jahren arbeitet die AUVA in ihrer Forschungseinrichtung, dem Ludwig Boltzmann Institut für experimentelle und klinische Traumatologie, laufend an neuen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen zur Verbesserung der Unfallchirurgie und Intensivmedizin. Mit einer neuen Forschungskooperation mit der Sigmund Freud PrivatUniversität (SFU) soll die traumatologische Forschung nun weiterentwickelt werden. Am 9. Dezember 2020 unterzeichneten AUVA-Obmann Mario Watz und Rektor Alfred Pritz eine entsprechende Vereinbarung.
„Gemeinsam mit der Medizinischen Fakultät der Sigmund Freud PrivatUniversität möchten wir neue Erkenntnisse gewinnen, von denen unsere Patientinnen und Patienten im Spitalsalltag rasch profitieren können“
, so Watz. Alfred Pritz von der SFU ergänzt: „Mit dem Traumazentrum Wien arbeiten wir künftig mit dem größten österreichischen Zentrum für die traumatologische Versorgung von Unfallopfern zusammen. Unsere Kooperation umfasst Forschungsschwerpunkte entlang der heutigen therapeutischen Notwendigkeiten. Eine wichtige Rolle spielt auch die Versorgung von psychischen Traumata; hier können wir sehr viel Expertise einbringen, um innovative Therapien zu entwickeln.“
Zusammenarbeit bei Forschung und Ausbildung von Studierenden
Die Forschungskooperation umfasst die Gebiete Handchirurgie, intensivmedizinische Rehabilitation, muskuloskelettale Erkrankungen, Osteoporose, Schock und Sepsis, Stoßwellentherapie, Tissue Engineering (Geweberegeneration) sowie die Bereiche Psycho, Trauma und Zahntraumata. Die AUVA wird mit der Expertise ihres medizinischen Fachpersonals im AUVA Traumazentrum Wien und in Abstimmung mit der medizinischen Direktion die Forschungsaktivitäten der Lehrenden und Studierenden der Medizinischen Fakultät der SFU gezielt unterstützen. Die Kooperation umfasst des Weiteren auch die Ausbildung der Studierenden. Die AUVA stellt als Ausbildungspartner im Traumazentrum Wien den Studierenden der SFU medizinische Ausbildungsplätze für Praktika, Pflichtfamulaturen, freiwillige Famulaturen sowie für das klinisch-praktische Jahr zur Verfügung. Obmann Mario Watz: „Es freut mich sehr, dass wir durch diese Kooperation die hohe Expertise unseres AUVA Traumazentrums im universitären Bereich einbringen werden.“
Die konkreten Forschungsergebnisse sollen der Öffentlichkeit und wichtigen Stakeholdern zugänglich gemacht werden – sowohl im österreichischen Gesundheitssystem als auch in der internationalen medizinischen Wissenschafts- und Forschungsgemeinschaft.
SFU leistet Beitrag zur Weiterentwicklung im Bereich Psycho-Traumata
Durch ihre Expertise als führende PrivatUniversität in den Bereichen der Psychologie und Psychotherapie kann die SFU einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung der Forschungsgebiete im Bereich psychologischer Traumata leisten. „Ein schwerer Unfall wird immer eine Zäsur im Leben eines Menschen bleiben – vor allem auch psychisch. Wir freuen uns, unsere Expertise zur Therapie einzubringen, die es Betroffenen ermöglichen kann, ihr soziales und berufliches Leben weitgehend normal wieder fortzuführen“, so Rektor Alfred Pritz von der SFU.
Zusammenarbeit über Organisationsgrenzen
Die Traumatologie ist ein komplexes Fach und stellt die behandelnden Personen vor große Herausforderungen, denn der Körper reagiert auf den Ausnahmezustand Trauma mit tiefgreifenden Veränderungen. Die Traumaforschung liefert die Grundlagen für das Verständnis der Vorgänge nach schweren Verletzungen. Dies erfordert Know-how, das weit über einen bestimmten Fachbereich hinausgeht. „Um die bestmögliche Versorgung für Menschen nach Arbeitsunfällen sicherzustellen denken wir über die Grenzen der eigenen Organisation hinweg und möchten uns mit anderen vernetzen. In den letzten Jahren sind wir einige Kooperationen mit klinischen Partnern eingegangen und jetzt wollen wir diesen Weg in der Forschung weiter gehen“, sagt Watz.