Der US-Wahlkampf 2016 ist aus mehrfacher Hinsicht bemerkenswert, da es beide Parteien weniger als zwei Monate vor den National Conventions bisher versäumt haben, sich geschlossen hinter einen Kandidaten zu stellen. Seitens der Demokraten konnte Hillary Clinton ungewöhnlicherweise erst im Juni genug stimmen sammeln, um als voraussichtliche Kandidatin zu gelten, während bei den Republikanern mit Donald Trump wahrscheinlich ein politischer Newcomer kandidieren wird, der eine äußerst ungewöhnliche und polarisierende Medienstrategie verfolgt. Doch wie werden die politischen Prozesse von der Öffentlichkeit und den einzelnen Interessensgruppen wahrgenommen, und welchen Einfluss haben spezifische Ereignisse auf die Debatte und die Gunst der Wähler? Der unter der Adresse www.weblyzard.com/election2016 frei zugängliche US Election 2016 Web Monitor bietet konkrete Antworten auf diese Frage.
Online-Trends und die öffentliche Meinung
Mehr als 8 Millionen Dokumente werden monatlich analysiert, um folgende Fragen zu beantworten: Wie häufig berichten Online Medien über die Parteien und Kandidaten? Überwiegen positive oder negative Kommentare? Welche Themen werden mit den einzelnen Kandidaten assoziiert? Existieren Trends oder regionale Unterschiede in ihrer Popularität? Wie wirken sich Ereignisse auf die Debatte aus? Prof. Arno Scharl vom Institut für Neue Medientechnologie der MODUL University Vienna beschreibt, wie das interaktive Web Portal die unterschiedlichen Standpunkte der Interessensgruppen veranschaulicht: „Es gibt viele Methoden, um den Erfolg von Wahlkampfprogrammen zu messen. Die meisten dieser Methoden konzentrieren sich auf Meinungsumfragen oder Systeme zur Medienbeobachtung auf Basis einfacher statistischer Darstellungen. Das Dashboard des US Election 2016 Web Monitors hingegen vermittelt komplexe Zusammenhänge auf anschauliche Weise.“
Das System wurde Anfang dieser Woche im Rahmen einer Veranstaltung der US-Botschaft in Wien erstmalig der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Rahmen seiner Präsentation geht Prof. Scharl auf zahlreiche Methoden ein um die gesammelten Daten detailliert zu analysieren – um die öffentliche Meinung rund um die Kandidaten besser zu verstehen und um abschätzen zu können, wie bestimmte Ereignisse diese Meinung beeinflussen. Eine leistungsfähige Suchmaschine erlaubt direkten Zugriff auf die analysierten Inhalte und verdeutlicht solche inhaltlichen Zusammenhänge mittels visueller Verfahren – unter anderem geographische Karten, graphen-basierte Darstellungen von Assoziationen, etc.
National und international anerkannte Forschungskompetenz
Das Entwickler-Team des US Election 2016 Web Monitors kann auf langjährige gemeinsame Projekterfahrung zurückblicken und besteht aus Wissenschaftlern der MODUL University Vienna, webLyzard technology, Wirtschaftsuniversität Wien, und der HTW Chur in der Schweiz. Bereits im Rahmen der US-Wahlen 2008 wurde ein Monitoring-System entwickelt, welches die Kategorie „Online Communities, Web 2.0 und Soziale Netzwerke“ beim Österreichischen Staatspreis Multimedia und e-Business gewonnen hat.
Election Monitor:
www.weblyzard.com/election2016