Mit der fachübergreifenden Universitätsambulanz der Bertha von Suttner Privatuniversität St. Pölten eröffnet eine neue einzigartige Versorgungseinrichtung im niederösterreichischen Raum. Sie bietet professionelle Unterstützung und Psychotherapie bei seelischen Problemen und Erkrankungen sowie umfassende Beratungsangebote zu sozialen Fragen und Inklusionsproblemen. Die Verknüpfung mit der universitären Forschung in den Disziplinen der Psychotherapie, Sozialen Arbeit und Inklusion ermöglicht neueste wissenschaftliche Erkenntnisse unmittelbar in die Behandlungs- und Beratungsangebote einfließen zu lassen und eine optimale Versorgung sicher zu stellen. Für praktizierende Psychotherapeut*innen, Sozialarbeiter*innen und Pädagog*innen werden zukünftig berufliche Fortbildungen angeboten. Über Öffentlichkeitsarbeit werden der Bevölkerung die neuesten Erkenntnisse aus der Forschung zugänglich gemacht.
Am 20. Februar 2023 wurde in Anwesenheit von Bürgermeister Mag. Matthias Stadler die Lehr- und Forschungsambulanz der Bertha von Suttner Privatuniversität St. Pölten eröffnet. Die neue Universitätsambulanz für psychosoziale Hilfeleistungen ermöglicht eine lückenlose Integration angehender Psychotherapeut*innen, Sozialarbeiter*innen und Inklusionspädagog*innen in den beruflichen Alltag: Die Studierenden sind im Rahmen ihrer Ausbildung durch Lehrveranstaltungen, multiprofessionelle Teammeetings und Supervisionen laufend bei allen Behandlungsschritten eingebunden. Durch innovative, fachübergreifende Gemeinschaftsarbeit soll besonders effektiv Menschen geholfen werden, bei denen mehrere Probleme zusammentreffen. In der Anfangsphase können die Hilfeleistungen zunächst in einer Praxis in der Schreinergasse 11 im Stadtzentrum von St. Pölten in Anspruch genommen werden. Es stehen zwei barrierefreie Behandlungsräume für Einzelgespräche und ein Gruppenraum zur Verfügung. Ab Herbst wird ein neues Quartier im MaxMed Gesundheitszentrum in der Maximilianstraße bezogen, dann wird das Angebotsspektrum erweitert und der Vollbetrieb gestartet. Auch die Qualität der Ausbildung für die Studierenden wird durch den Praxiserwerb an der Universitätsambulanz auf ein neues Level gehoben. Studierende in höheren Semestern, die schon die Praxiszulassung erworben haben, können hier – eng von Lehrenden supervidiert – praktische Erfahrungen sammeln. Die Studierenden arbeiten mit neuesten Techniken, nehmen an Forschungsprojekten zu methodischer Weiterentwicklung von Psychotherapie, Sozialer Arbeit und Inklusionspädagogik teil und lernen ihren Beruf direkt an der Arbeit mit betroffenen Menschen.
BGM Matthias Stadler: Über die BSU, eine gesunde Stadt – und das Angebot für die Bevölkerung
„Mit der Eröffnung der neuen Universitätsambulanz hat die Stadt St. Pölten gemeinsam mit der BSU auf den wachsenden Bedarf an psychosozialer Versorgung reagiert. COVID und die jüngsten gesellschaftlichen vielfältigen Krisen haben viel mit dem Anstieg psychischer Probleme zu tun. Dazu zählen nicht nur Depressionen und Schlafstörungen, sondern auch die verstärkte Entwicklung sozioökonomischer Ängste und existentieller Probleme durch Teuerungen. In St. Pölten nehmen wir die Gesundheit ernst – und wir setzen uns für ein besseres Leben ein. Deshalb wollen wir mit der Universitätsambulanz den Menschen in der Region ein Angebot machen, das ihnen einen schnellen und unbürokratischen Zugang zu leistbarer Psychotherapie und Sozialberatung erleichtern wird“, so Matthias Stadler, Bürgermeister der Landeshauptstadt in seinem Pressestatement. „Zudem ist die BSU eine verlässliche Gestalterin des Bildungsstandortes St. Pölten. Wie ihre Namensgeberin Bertha von Suttner, bekennt sie sich zu Dialog, gesellschaftlichen Engagement und Fortschritt in Lehre, Wissenschaft und Praxis. In diesem Sinne, trägt sie primär zu gut (aus)gebildeten Menschen und zur Versorgung und Weiterentwicklung der Gesellschaft insgesamt bei. Auf dieses Fundament baut die Stadt St. Pölten zusammen mit der BSU seit bald fünf Jahren“, sagte der Bürgermeister in einem weiteren Statement.
Notwendigkeit und gesellschaftliche Relevanz
Peter Pantuček-Eisenbacher, Rektor der BSU, sprach über die Notwendigkeit, die Universitätsambulanz zu gründen und betonte, die Ambulanz bilde eine Schnittstelle zur Praxis. Sie erhöhe damit die Qualität der studentischen Ausbildung und sichere die fachliche Anforderung im Beruf. Darüber hinaus betonte er die aktive und bewusste Übernahme von Verantwortung für die Gesellschaft, in deren Auftrag die Privatuniversität arbeite: „Die Universitätsambulanz ist durch ihre Forschungsbasierung, ihre Kooperation mit etablierten Sozialeinrichtungen im Umfeld und ihre gesellschaftliche Relevanz eine Institution im Sinne der Third Mission“, so der Rektor.
Dreifach wirksam: die Therapie- und Beratungsangebote
„An unserer Universitätsambulanz arbeiten zum Zwecke der Lehre und Forschung drei Disziplinen zusammen. So können individuelle, bereichsübergreifende Behandlungen gemeinsam angeboten und auf hohem Niveau wirksam werden. Die verschiedenen Behandlungsfelder reichen von professioneller Unterstützung mit Psychotherapie bei psychischen Problemen und Erkrankungen, zu umfassenden Beratungsangeboten bei sozialen Fragen und für Menschen mit Behinderungen“, erklärte der Leiter der Ambulanz, Prof. Kurt Fellöcker. Die Therapie- und Beratungsangebote werden auf die individuellen Bedürfnisse der Person zugeschnitten und beginnen mit psychosozialer Diagnostik und Assessment, inkludieren Beratung und Intervention und enden bei Schulung, Evaluation und Forschung. Im Rahmen der Psychotherapie werden Einzel- und Gruppentherapien angeboten. Besonderer Wert wird dabei auf die Vernetzung von Forschung und Praxis gelegt, um die Qualität der Behandlungs- und Beratungsmöglichkeiten sowie der Ausbildung von angehenden Psychotherapeut*innen, Sozialarbeiter*innen und Inklusionspädagog*innen anhand von aktuellen Forschungsergebnissen kontinuierlich zu verbessern. In geschütztem Rahmen werden die Studierenden von erfahrenen Lehrtherapeut*innen supervidiert und von hauptberuflichem Lehr- und Forschungspersonal begleitet. Die Klient*innen profitieren durch einen niederschwelligen Zugang, eine leistbare hochqualitative Versorgung, verringerte Wartezeiten und eine deutlich verbesserte Lebensqualität. Die Angebote sind für alle Altersgruppen ausgerichtet.
Anfangs: Behandlung, Beratung und Begleitung via Vermittlung
Im Vollbetrieb werden vor Therapie- und Beratungsbeginn Sprechstunden an der Universitätsambulanz angeboten. Anfangs können die Leistungen via Vermittlung in Anspruch genommen werden. Hierfür arbeitet die Uni-Ambulanz mit etablierten Einrichtungen wie Antlas, Neustart, Caritas, Diakonie, Verein Wohnen und anderen zusammen. Diese Einrichtungen kümmern sich bereits um Menschen mit Sorgen und Nöten. Ist beispielsweise eine psychotherapeutische Behandlung indiziert, wird dazu an die Universitätsambulanz weitervermittelt. Der Vollbetrieb ist für den Herbst 2023 geplant.
Antworten zu Finanzierung
Das Sozialamt der Stadt St. Pölten finanziert in der Anfangsphase die Kosten für die Räumlichkeiten. Der Lions Club St. Pölten unterstützt die Uni-Ambulanz mit einer Subvention. Darüber hinaus versuchen wir, eine Finanzierung für die Forschung einzuwerben, sagte Peter Pantuček-Eisenbacher, Rektor der BSU.
Seit 2018: Gesellschaftliches Engagement und Wissenschaft gehen Hand in Hand
Die Bertha von Suttner Privatuniversität St. Pölten wurde 2018 im Namen der visionären Aktivistin und Denkerin als bewusstes Zeichen des aktiven Engagements für Frieden, Dialog und Inklusion gegründet. Dementsprechend werden die profilbildenden Studienbereiche Psychotherapie, Soziales und Pädagogik sowie Wirtschaft angeboten – mit Bachelor- und Masterstudiengängen, Fortbildungen und akademischen Lehrgängen. Die Privatuniversität ist schon seit ihrer Gründung eng verbunden mit Menschen, Gesellschaft und Wirtschaft in ihrem Umfeld: Forschungstätigkeiten für eine moderne Sozial- und Jugendarbeit in St. Pölten, Workshops für eine zeitgemäße Stadtplanung und Gemeinwesenarbeit im Auftrag der Kinder- und Jugendhilfe der Stadt St. Pölten, eine Vielzahl an kooperativen Veranstaltungen, dazu zahlreiche Verbindungen mit wirtschaftlichen Unternehmen und eine Zusammenarbeit mit dem Land NÖ im Rahmen seiner Forschungs,- Technologie- und Innovationsstrategie (FTI-Strategie). Die BSU steht für einen kontinuierlichen Dialog mit Bedacht auf soziale und kulturelle Bedürfnisse sowie dem Fokus auf eine inklusive Gesellschaft. Mit dieser Verbindung von gesellschaftlichem Engagement und Wissenschaft profiliert sich die junge BSU Schritt für Schritt am Bildungsstandort St. Pölten sowie in der Landschaft der österreichischen Privatuniversitäten.
Lions übergeben Scheck für die Universitätsambulanz
Der Lions Club, eine internationale Organisation, hilft unter dem Motto „we serve“ den Nächsten. Dank seiner erfolgreichen Partnerschaft mit der BSU setzt der Lions Club St. Pölten ein Zeichen für seelische Gesundheit in der Region und unterstützt die Universitätsambulanz. Präsident Manfred Feichtinger übergab den symbolischen Scheck über 10.000 € im Anschluss an die Pressekonferenz an Rektor Peter Pantuček-Eisenbacher und Projektleiter der Universitätsambulanz Kurt Fellöcker. Diese zeigten sich mehr als erfreut.
Über den Rektor der BSU
Rektor Prof. Dr. Peter Pantuček-Eisenbacher ist Sozialarbeiter und Soziologe. Er leitet gemeinsam mit der neuen Kanzlerin Mag.a Olivia Kaiser (seit 15.02.2023) die Privatuniversität und vertritt diese nach außen. Zu seinen Aufgaben zählen unter anderem die strategische Entwicklung der Privatuniversität, die Festlegung der Schwerpunkte in Lehre und Forschung in Zusammenarbeit mit den Studienprogrammleitenden sowie Maßnahmen zur weiteren Internationalisierung und Profilierung der Privatuniversität.
Über den Leiter der Universitätsambulanz
Prof. DSA Kurt Fellöcker MA MSc leitet mit seinem Team die multidisziplinäre Universitätsambulanz der Bertha von Suttner Privatuniversität St. Pölten. Er ist Psychotherapeut, Sozialarbeiter, Senior Lecturer an der BSU sowie Leiter des Masterlehrgangs für Suchtberatung und Prävention an der FH St. Pölten und hat dazu Lehrtätigkeiten an anderen Hochschulen in Österreich, Deutschland und Spanien. Seine Forschungsschwerpunkte sind in den Bereichen Soziale Arbeit, Sucht und Psychotherapie.
Foto © Josef Vorlaufer: Eröffnung PK_BSU Universitätsambulanz