KL Krems und FH St. Pölten starten Kooperation
Die Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften (KL Krems) und die Fachhochschule St. Pölten starten eine Kooperation zur interprofessionellen Ausbildung in den Gesundheits- und Sozialberufen. Studierende aus mehreren Studiengängen beider Hochschulen arbeiten fächerübergreifend zusammen. Profitieren werden davon vor allem PatientInnen durch eine zukünftig noch bessere Versorgung.
Soziale Aspekte von Krankheit und Gesundheit
Die Fälle betreffen z.B. verschiedene Krankheiten, Rehabilitation oder Geburten und behandeln auch soziale Aspekte, wie den Wegfall der Erwerbstätigkeit, Sorgen in der Familie oder die Lage von Menschen mit Migrationshintergrund. Die Studierenden lernen in Kleingruppen nicht nur die beste medizinische Behandlung, sondern auch die Kommunikation mit PatientInnen und Angehörigen.
Von der FH St. Pölten sind die Studiengänge Diätologie, Physiotherapie, Soziale Arbeit sowie Gesundheits- und Krankenpflege beteiligt. Von der KL Krems das Bachelorstudium Medical Science. 2023 finden die Kurse an der FH in St. Pölten statt, in den kommenden Jahren sind auch welche an der Karl Landsteiner Privatuniversität geplant.
„Der Druck auf das Gesundheitssystem nimmt erheblich zu: Es gibt immer mehr ältere Menschen und Patient*innen mit chronischen Krankheiten, die Rehabilitation und Pflege benötigen. Es braucht eine Verbesserung der interprofessionellen und personenzentrierten Zusammenarbeit zwischen Angehörigen der Gesundheits- und Sozialberufe. Diese lernen unsere Studierenden in der neuen Kooperation besonders intensiv“, sagt Christine Pomikal, Leiterin des Departments Gesundheit an der FH St. Pölten.
„In einem gemeinsamen, mehrtägigen Workshop erhalten Studierende verschiedener Studiengänge und Fachgebiete aus dem Gesundheitswesen die Gelegenheit, praxisnahe PatientInnenfälle interprofessionell zu bearbeiten“, erläutert Simone Nemeth, Mitarbeiterin im Projektteam der Stabsstelle Lehre der KL Krems sowie Hauptansprechperson der Kooperation. „In einem geschützten Rahmen und mit Unterstützung von MentorInnen der jeweiligen Professionen können die Studierenden sowohl die Aufgabenbereiche sowie die Grenzen der eigenen und anderer Professionen erfahren. Das Ziel ist es, den interprofessionellen Austausch bereits während der Ausbildung praxisorientiert und umfassend zu vermitteln und zu üben.“
„Gesunden kann, wer sozial abgesichert ist. Daher ist es wichtig, dass bei gesundheitlichen Problemen und Notfällen neben dem medizinischen Personal Betroffene und ihre Angehörigen auch von ExpertInnen der Sozialen Arbeit begleitet werden“, sagt Christine Haselbacher, Leiterin des Departments Soziales an der FH St. Pölten.
Wegweisende Kooperation
„Kooperationen wie diese sind ein wesentlicher Baustein, um die hohe Qualität in der Gesundheitsausbildung in Niederösterreich noch weiter zu heben und die Studierenden bestmöglich auf die bestehenden und in Zukunft kommenden Anforderungen der Praxis vorzubereiten“, sagt FH-Geschäftsführer Johann Haag.
„Die berufsübergreifende Zusammenarbeit von Fachpersonen aus den verschiedensten Professionen gilt im Gesundheitswesen längst als Voraussetzung, um den Herausforderungen des Gesundheitssystems zu begegnen und vor allem die Versorgungsqualität zu gewährleisten. An der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften setzen wir daher seit Anbeginn auf die Vermittlung von Interprofessionalität und haben die Verschränkung der verschiedenen Gesundheitsbereiche in den Curricula verankert. Die Kooperation mit der FH St. Pölten bietet die Chance, miteinander, voneinander und übereinander zu lernen sowie interprofessionelle Kompetenzen zu erwerben“, resümiert Manfred Wieser, Vizerektor für Lehre an der KL Krems.
Foto © FH St. Pölten / Christoph Böhm