Hintergrund des Projekts ist die in den letzten Jahren intensivierte öffentliche Diskussion über Sterben, über Formen von Sterbehilfe und die soziale Wahrnehmung des Lebensendes. Politischen Ausdruck fand diese Diskussion beispielsweise in der Enquete „Würde am Ende des Lebens“ (2014/15), in der sich das österreichische Parlament mit der Frage des Sterbens beschäftigte. In dieser Diskussion wurde die Bedeutung von Hospizen und einer Ausweitung der Palliativversorgung in Österreich herausgestrichen.
Interviews mit Betroffenen
Angesichts dieser aktuellen Diskussion will das Projekt die betroffenen Menschen selber zu Wort kommen lassen und verstehen, was ihnen in der letzten Lebensphase wichtig ist. Eine „Ethik des Sterbens“ betont den gesellschaftlichen Orientierungsbedarf in einer pluralistischen, säkularen Gesellschaft, wo eine allgemeine Übereinstimmung über das, was „gut“ am Lebensende bedeutet, nicht einfach unterstellt werden kann. Der öffentliche und politische Diskurs arbeitet mit einem starken, aber meistens impliziten, normativen Verständnis, worin „gutes Sterben“ bestehe. Das Projekt versucht in diesem Jahr empirische Daten durch Interviews mit Betroffenen am Lebensende zu erheben und die Beobachtungen bis Ende Juni 2018 ethisch zu evaluieren.
Interdisziplinäre Forschungs-Expertise
Folgende Institutionen sind Projektpartner: Das Institut für Palliative Care und OrganisationsEthik / IFF an der Alpen-Adria Universität Klagenfurt (Leitung), die Forschungsgruppe Technik, Wissenschaft und gesellschaftliche Transformation des Instituts für Höhere Studien (IHS), das Institut für Ethik und Recht in der Medizin an der Universität Wien und das Institut für Praktische Philosophie/Ethik an der Katholischen Privat-Universität Linz. Vom Institut für Praktische Philosophie/Ethik sind Ass.-Prof. Dr. Lukas Kaelin und Univ.-Prof. Dr. Michael Fuchs beteiligt.