Die privatuniversitäre Forschung und Entwicklung (F&E) gewinnt in Österreich zunehmend an Bedeutung und ist eine zentrale Aufgabe der Privatuniversitäten. Seit dem Zugang zur zentralen öffentlichen Forschungsförderung in Österreich im Jahr 2012 können sich Forschungsprojekte privater Universitäten mit solchen von öffentlichen Institutionen direkt messen. Privatuniversitäre Forschung rückt zunehmend auch ins Blickfeld der internationalen Öffentlichkeit.
Die Forschungsschwerpunkte an den 16 heimischen Privatuniversitäten siedeln sich thematisch in den fünf großen Fachbereichen „Gesundheit, Medizin & Psychologie“, Musik, Kunst & Design“, „Neue Medien & Technik“, „Wirtschaft & Internationales“ sowie „Theologie & Philosophie“ an. Im Rahmen der digitalen Langen Nacht der Forschung 2020 können sich BesucherInnen online von dem breiten Spektrum der Forschungsprojekte selbst ein Bild machen. Im Folgenden ein Überblick der Online-Vorträge einiger Privatuniversitäten:
Zum ersten Mal ist heuer auch die Central European University bei der Langen Nacht der Forschung gleich mit drei Beiträgen dabei. Eine ‚grenzenlose Wissen Vorlesung‘ bringt in englischer Sprache WissenschaftlerInnen aus dem breiten internationalen Netz der CEU zusammen. CEU Professorin, Klimaexpertin und Mitverfasserin des 5. Und 6. Sachstandsberichts des IPCC, Diana Ürge-Vorsatz, spricht mit Luis Gómez-Echeverri IIASA Wissenschaftler über Klimaaspekte der Krise während Dóra Piroska (Corvinus Universität zu Budapest und CEU) mit Matthias Thiemann von der Pariser Sciences Po wirtschaftliche Themen rund um die globale Pandemie beleuchten. Moderiert wird die Vorlesung vom früheren ORF-Universumchef Andrew Solomon. Weiters werden zwei Kurzdokumentationen aus dem Repertoire des Visual Arts and Studies Center der CEU gezeigt: Zum einen Free University – ein Kurzfilm, der die Anfänge des Kampfs um den Verbleib der CEU in Ungarn aus studentischer Sicht zeigt und zum anderen ‚Flipping the Script‘ eine Kurzdoku, die sich dem Thema Geschlechterdiskriminierung in Ägypten anhand eines animierten Comics widmet. Die Links zu den Beiträgen:
https://events.ceu.edu/2020-10-09/flipping-script-short-documentary-ceu-media-lab
https://events.ceu.edu/2020-10-09/free-university-short-documentary-ceu-media-lab
https://events.ceu.edu/2020-10-09/ceu-borderless-knowledge-covid-under-microscope
Dieser Event findet am 9.10. um 18:00 statt bzw. ist dann abrufbar unter:
https://www.ceu.edu/article/2020-09-24/ceu-borderless-knowledge-covid-under-microscope
Die Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften ist mit zwei Forschungsbeiträgen vertreten:
• Die Wasserdetektive – Wie KL Forscher mithelfen, dass weltweit sauberes Wasser zur Verfügung steht: An der Karl Landsteiner Uni entwickeln die Nachfolger des berühmten Forschers Robert Koch neue Untersuchungsmethoden für verunreinigtes Wasser. Diese machen den Nachweis nicht nur schneller, sie können auch identifizieren, ob die Verunreinigung vom Menschen oder von Tieren stammt. Damit helfen sie mit, allen Menschen auf der Welt sauberes Wasser zur Verfügung zu stellen. Näheres in diesem Video
• Wie kann man dem Feind im Blut den Garaus machen? PharmakologInnen der KL untersuchen, wie Tumorzellen wachsen: Blutkrebs, also Leukämien, betreffen im Gegensatz zu anderen Krankheiten nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder. Im Labor der Abteilung für Pharmakologie der Karl Landsteiner Universität studieren ForscherInnen, wie sich die Zellen teilen, und sie die Abwehrmechanismen des Körpers umgehen um weiter zu wachsen. Das trägt dazu bei, festzustellen, welche Therapien man entwickeln kann, um das Wachstum von Tumoren einzudämmen – im Tier wie auch im Menschen. Näheres in diesem Video
Die Bertha von Suttner Privatuniversität versteht sich als Entwicklungsraum für die Gesellschaft der Zukunft. Sie knüpft an die Prämissen ihrer Namensgeberin an und stellt die Bereiche Psychotherapie, Soziales, Pädagogik und Wirtschaft ins Zentrum ihrer Lehre und Forschung. Zur Langen Nacht der virtuellen Forschung gibt es einen Online-Videovortrag von Univ.-Prof. Dr. Aglaja Przyborski:
Der digitalisierte Körper – Was ist (noch) gesund in einer digitalisierten Welt? Unrealistische Schönheits-Ideale sind nicht neu – heute sind sie Einfallstore für die Digitalisierung unserer Köper. Der Umgang mit der Kamera ist so selbstverständlich wie der Blick in den Spiegel. Was uns gut tut, weiß die App! Und wenn nicht? Was ist (noch) gesund in einer digitalisierten Welt, fragt Univ.-Prof. Dr. Aglaja Przyborski, Psychotherapeutin, Professorin und Leiterin des Bereichs Forschung an der Bertha von Suttner Universität. Das Online-Programm steht von 9. Oktober bis 30. Dezember 2020 zur Verfügung.
Die Privatuniversität Schloss Seeburg bietet den BesucherInnen vier spannende und thematisch sehr unterschiedliche Beiträge an:
• Menschliche Intelligenz, künstliche Intelligenz: Gemeinsamkeiten & Unterschiede psychologisch betrachtet: Entscheidungen der Moderne werden zunehmend von Künstlichen Intelligenzen in digitalen Strukturen getroffen, menschliche Entscheidungen werden durch sie ergänzt oder gar ersetzt. Was sind Gemeinsamkeiten Künstlicher und menschlicher Intelligenz, was Unterschiede, wo liegen ihre Stärken und wo Schwächen? Wie betrachten Menschen die Chancen und Risiken einer Verschmelzung von Künstlicher und menschlicher Intelligenz? Infos und Anmeldung HIER
• Kreislaufwirtschaft: Geschlossene Wirtschaftskreisläufe und ewiges Wachstum – Kann das funktionieren? 90,5% der weltweiten Kunststoffabfälle wurden nie recycelt. Warum geben die meisten Menschen in Europa an, dass ihnen Umweltbewusstsein wichtig ist, aber nur wenige handeln danach? Warum fällt es Verbrauchern so schwer im Sinne einer Kreislaufwirtschaft zu agieren? In einer Welt mit stetigem Wachstum ist es für uns als Spezies zentral, diese Fragen zu beantworten, um die Umwelt als unseren Lebensraum zu erhalten. Anmeldung HIER
• Wissen in Organisationen: Teilen, verstecken, horten? Wie gehen Menschen mit Wissen in Organisationen um? Daten, Informationen und Wissen sind der Treibstoff der Wissensgesellschaft. Wie gestalten Organisationen ihr Wissensmanagement und wie kann der Informationsfluss zwischen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gefördert werden? Die Wirtschaftspsychologie trägt zu den Antworten auf diese Fragen bei. Anmeldung und Infos HIER
• WordRap: Zehn Fragen an Ass.-Prof. Dr. Florian Follert: Florian Follert, Assistenzprofessor für Unternehmensrechnung und Sportökonomik an der Privatuniversität Schloss Seeburg, beantwortet in einem WordRap zehn Fragen rund um seinen Job, seine Ausbildung, seine Forschung und erzählt auch von besonderen Erlebnissen im Rahmen seiner Forschungslaufbahn. Anmeldung HIER
Die Tiroler Privatuniversität UMIT TIROL stellt Interessierten Beiträge zu unterschiedlichen, brandaktuellen medizinischen Forschungsthemen online zur Verfügung:
• Warum ist Medizinische Informatik für das Gesundheitswesen so wichtig? In einem Interview mit UMIT TIROL TV beschreibt die Leiterin des Institutes für Medizinische Informatik der Tiroler Privatuniversität UMIT TIROL, Univ.-Prof. Dr. Elske Ammenwerth, die Bedeutung der Medizinischen Informatik für das Gesundheitswesen und arbeitet dabei die Forschungsschwerpunkte in ihrem Institut heraus. Das Video steht unter folgendem Link zur Verfügung
• Wie viel Forschung braucht Spitzenmedizin? o. Univ.-Prof. Dr. Christian Fink ist als Sportmediziner international vor allem bei Knieverletzungen erste Adresse für Spitzen- und Hobbysportler. In einem Interview erklärt auf UMIT TIROL TV erklärt er, wie wichtig die Forschung für seine Arbeit ist und warum Spitzenmedizin ohne klinische Forschung und Grundlagenforschung unmöglich ist. Das Video gibt es HIER
• Warum tun sich Menschen im Umgang mit Corona so schwer? Im März – zu Beginn der Corona Pandemie – führte UMIT TIROL TV ein Interview mit Univ.-Prof. Dr. Bernhard Streicher vom Institut für Psychologie an der Tiroler Privatuniversität UMIT TIROL ein Interview über das Verhalten und den Umgang mit der Krise. Machen Sie sich ein Bild davon, ob sich in den vergangenen Monaten etwas geändert hat. Das Video gibt es HIER
• Wie entsteht wissenschaftsbasiert eine gezielte Corona Impfstrategie? Im Rahmen des Forschungsprojektes „TAV-COVID“ wollen Wissenschaftler des Institutes für Public Health, Versorgungsforschung und HTA der Tiroler Privatuniversität UMIT TIROL für die Entscheidungsträger eine evidenzbasierte Entscheidungsgrundlage für eine gezielte COVID-19-Impfstrategie für Österreich erarbeiten. Ass.-Prof. Dr. Beate Jahn erklärt in einem Interview auf UMIT TIROL TV, wie die Wissenschaftler dabei vorgehen. Das Video steht in Kürze auf der Website der Uni zur Verfügung
• Wie kann man Trainingsmethoden für Kletterer optimierten? Im Rahmen eines Forschungsprojektes des Institutes für Mess- und Sensortechnik wollen Wissenschaftler der Tiroler Privatuniversität UMIT TIROL bestehende Trainingsmethoden für Kletterer optimieren, Überbelastungen erkennen und damit einen Beitrag zur Verletzungsprävention leisten. Das Forschungsprojekt wird vom Tiroler Wissenschaftsfonds (TWF) mit Unterstützung des Kletterzentrums Innsbruck durchgeführt. Das Video steht in Kürze auf der Website der Uni zur Verfügung
Auch bei der diesjährigen „Lange Nacht der Forschung“ stellt die Webster Vienna Private University ihre laufenden Fakultätsforschungsprojekte und zukunftsweisenden Programme vor. In der Sparte Medienkommunikation konzentriert sich Dr. Meng Chen beispielsweise, wie Krebspatienten Kommunikation und Online-Netzwerke nutzen, um mit ihrer Krankheit und ihrem geistigen Zustand umzugehen zu lernen. In der Abteilung für Wirtschaft und Management stellt Dr. Eva Zedlacher ihr bevorstehendes Forschungsprojekt zum Thema Cybermobbing am Arbeitsplatz vor: „Wir untersuchen, wie die Hilfsbereitschaft von ArbeitskollegInnen vor Ort durch verschiedene Instrumente / Arten von Cybermobbing bei der Arbeit beeinflusst werden.“ Auf dem Gebiet der Psychologie konzentriert sich Dr. Marc Mehu auf die laufende Forschung auf die nonverbale Kommunikation und die Auswirkungen nonverbaler Signale im täglichen Leben. Im Bereich der internationalen Beziehungen berichtet Dr. Ralph Gert Schöllhammer über seine Arbeit zu politischen Entscheidungen unter emotionalem Druck, die angesichts der globalen Wahlen besonders aktuell sind. Alle Infos zu den Beiträgen gibt es HIER
Allgemeine Infos:
https://www.langenachtderforschung.at
www.oepuk.ac.at
Rückfragehinweis:
Mag. Christina Badelt
ÖPUK-Pressearbeit
E: presse@oepuk.ac.at
T: 0650 55 69 353
W: www.oepuk.ac.at