Professor Pablo Rodríguez Herrero mit Europäischem Preis für exzellente Lehre der CEU ausgezeichnet

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Wien (OTS) – 3. September 2024, Wien – Die Central European University hat den 13. European Award for Excellence in Teaching in the Social Sciences and Humanities an Pablo Rodríguez Herrero, Associate Professor am Department of Pedagogy an der Universidad Autónoma de Madrid (UAM), verliehen. 

Rodríguez Herrero wurde für den Preis ausgewählt, weil er bahnbrechende Forschungsarbeiten zur Validierung eines neuen universitären Lehrmodells – „inklusives Co-Teaching“ – durchgeführt hat, das in vielen höheren Bildungseinrichtungen angewandt werden kann, insbesondere an Universitäten mit sozialwissenschaftlichem Schwerpunkt. Das Modell stellt das Konzept in Frage, dass Menschen mit geistigen Behinderungen nicht unterrichten können. Es basiert auf der Entwicklung einer Co-Teaching-Erfahrung, an der akademische Lehrkräfte und Lehrassistent*innen mit geistiger Behinderung beteiligt sind, und ist ein Schritt in Richtung sozialer Verbesserung und der Einbeziehung traditionell zum Schweigen gebrachter oder marginalisierter Gruppen. Es handelt sich dabei um eine bahnbrechende wissenschaftliche Literatur zu geistigen Behinderungen und Hochschullehre.

„Der integrative Co-Teaching-Ansatz erkennt die Bedeutung der theoretischen und akademischen Ausbildung an der Universität an und versucht nicht, sie zu verdrängen oder auszuschließen. Er zielt darauf ab, diese Ausbildung auf der Grundlage des Beitrags und der Zusammenarbeit verschiedener sozialer Gruppen wie Menschen mit geistigen Behinderungen zu ergänzen und so die Universität mit der Gemeinschaft zu verbinden und den Wert ihres Wissens für die universitäre Ausbildung anzuerkennen“, betonte Professor Rodríguez. 

Rodríguez Herrero hat auf nationaler und internationaler Ebene wissenschaftliche Forschungsarbeiten in diesem Bereich geleitet, und sein Modell fordert eine Neudefinition der universitären Lehrprofile sowie eine engere Verbindung und einen Transfer zwischen der Universität und der sozialen Gemeinschaft. 

Professor Rodríguez entwickelte das Konzept, als er zusammen mit zwei Expert*innen mit geistiger Behinderung ein Postgraduiertenfach über Inklusion, Behinderung und Bildung unterrichtete. Er erkannte, dass die Studierenden die Theorie mit der Praxis und der Erfahrung außerhalb der Universität verbinden müssen und dass es wichtig ist, einen Beitrag zu einer inklusiveren und mitfühlenderen Universität zu leisten, die wertvolles Wissen aus der Gemeinschaft einbezieht. Sein Modell konzentriert sich daher auf den Wert von Erfahrungsexperten, von denen weder eine herausragende akademische und wissenschaftliche Laufbahn noch eine spezifische vor- oder berufsbegleitende Ausbildung oder Berufserfahrung auf dem Gebiet verlangt wird, sondern die vielmehr in Umständen gelebt haben, die mit dem Inhalt eines Faches zusammenhängen, und die ein mit diesen Umständen verbundenes Wissen entwickelt haben.

Seine pädagogische Methode kann auch auf Menschen mit anderen Arten von Behinderungen, auf indigene Kulturen, ethnische Minderheiten, Menschen mit Erfahrungen unter ungünstigen sozioökonomischen Bedingungen, Menschen mit Erfahrungen mit Freiheitsentzug, Geflüchteten, Menschen mit langen Krankenhausaufenthalten, LGTBI+-Gruppen und in verschiedenen Disziplinen, Studiengängen und Universitätsfächern, insbesondere in den Sozial- und Geisteswissenschaften, angewendet werden.

Der European Award for Excellence in Teaching in the Social Sciences and Humanities, der vom Yehuda Elkana Center for Teaching, Learning, and Higher Education Research der CEU verwaltet wird, ist mit dem mit 5.000 Euro dotierten Diener-Preis verbunden und wurde Rodríguez Herrero bei der Eröffnungsfeier des akademischen Jahres der CEU am 3. September von CEU-Präsidentin und Rektorin Shalini Randeria überreicht.

„Die internationale Jury wählte Professor Rodríguez aufgrund seiner anerkannten Expertise in innovativen Bereichen der pädagogischen Forschung und Lehre aus. Seine Arbeit belegt die Fähigkeit, Schüler*innen und Studierende mit nicht-traditionellen Mitteln zu erreichen, ihre Stimmen einzubeziehen und zeigt ihre Fähigkeit, sich an der Konzeption und Schaffung von Wissen zu beteiligen. Die Zusammenarbeit mit Studierenden und Lehrpersonal mit geistiger Behinderung als Co-Dozent*innen in der Hochschulbildung erweitert die Bedeutung von Inklusion in der Wissenschaft“, sagte Michael Kozakowski, Direktor des Yehuda Elkana Center for Teaching, Learning, and Higher Education Research der CEU. „Das Modell von Professor Rodríguez Herrero kann einen wichtigen Beitrag zur Verknüpfung von Theorie und Praxis leisten, insbesondere in akademischen Bereichen, die menschliche Beziehungen zu ihrem Gegenstand haben.“

 Hinweis: 

Der European Award for Excellence in Teaching in the Social Sciences and Humanities wurde von der CEU anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens im Jahr 2011 ins Leben gerufen, um Sozial- und Geisteswissenschaftler*innen auszuzeichnen, die an Hochschuleinrichtungen im Europäischen Hochschulraum unterrichten. Als Teil des Engagements der CEU für Exzellenz in der Lehre wird der Preis vom Yehuda Elkana Center for Teaching, Learning, and Higher Education Research der Universität verwaltet. Der Diener-Preis wird durch eine großzügige Spende von Steven und Linda Diener in Erinnerung an Ilona Diener ermöglicht. 

Foto: CEU © CEU

Quelle: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20240904_OTS0009/professor-pablo-rodrguez-herrero-mit-europaeischem-preis-fuer-exzellente-lehre-der-ceu-ausgezeichnet