Einen Nachmittag in den Alltag der Ärztinnen und Ärzte im Krankenhaus hineinschnuppern – dieser Wunsch ist für 60 Kinder im Alter zwischen 10 und 13 Jahren im Juli 2016 in Erfüllung gegangen. Im Rahmen der Jungen Uni der FH Krems (11.-15. Juli 2016) waren die „Jungstudierenden“ zwei Stunden lang im Universitätsklinikum Krems unterwegs. Dort konnten sie in fünf klinischen Abteilungen erleben, welche Aufgaben die Klinikerinnen und Kliniker zu bewältigen haben, welche Fertigkeiten man für bestimmte Diagnose- oder Operationstechniken benötigt oder wie sich die Abwicklung eines Notfalls von der Aufnahme aus dem Notfallwagen oder Helikopter über die Versorgung im Schockraum bis zur Nachversorgung gestaltet. „Wir freuen uns sehr, dass sich so viele Kinder für die Arbeit im Universitätsklinikum beziehungsweise für den Beruf der Ärztin oder des Arztes interessieren“, freut sich DI Franz Laback, Kaufmännischer Direktor des Universitätsklinikums Krems. „Vielleicht sehen wir den einen oder die andere der jungen Leute in ein paar Jahren wieder als Medizinstudierende oder Medizinstudierenden beziehungsweise Mitarbeiterin oder Mitarbeiter.“ Die Medizinerinnen und Mediziner aus fünf klinischen Abteilungen begleiteten jeweils 14 Kinder in den entsprechenden Workshops.
Workshops in fünf klinischen Abteilungen
Pünktlich zum Beginn des Programms um 14 Uhr landete auch der „Christophorus 2“ auf der Rampe vor dem Universitätsklinikum Krems. Der Helikopter war Teil des Workshops „Ein (Not-) Fall fürs Universitätsklinikum“. Das diensthabende Einsatzteam – Pilot Franz Putz, Notarzt Dr. Christian Fohringer und Flugretter Christian Windbrechtinger – erläuterten den Kids die Ausstattung des Helikopters, die Abläufe im Fall eines Einsatzes und die Aufgaben des Einsatzteams. Im Anschluss wurden die Jungstudierenden von Oberärztin Dr. Marie-Jeanne Brunner von der Notfallambulanz im Schockraum der Notaufnahme über die wichtigsten Schritte in der Erstversorgung aufgeklärt. Im Multifunktionsraum des Uniklinikums Krems sprach Primar Assoc. Prof. Dr. Peter Errhalt, Leiter der Klinischen Abteilung für Pneumologie, mit den Kindern über den Aufbau von Luftröhre, Bronchien und Lunge, bevor er die jungen Studierenden selbst an einem Dummy ausprobieren ließ, wie viel Fingerfertigkeit die Entfernung eines Gummibärchens aus der Lunge benötigt. Im Trainingsraum für Laparoskopie erklärte Oberarzt Dr. Stefan Sattler von der Klinischen Abteilung für Allgemein- und Thoraxchirurgie den Jungstudierenden, welche Organe und Bereiche im Bauchraum mit der minimal-invasiven Operationstechnik, der Laparoskopie, angesteuert werden können. Anschließend konnten die Kinder an den hochmodernen Simulationsgeräten selbst erfahren, wie viel Übung für den Umgang mit dem laparoskopischen Werkzeug nötig ist.
Spannende Einblicke in die Medizin
Primar Univ.-Prof. Dr. Herbert Koinig, Leiter der Klinischen Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin, brachte den Kids das bildgebende Verfahren Sonografie, besser bekannt als Ultraschall, näher. Unter anderem konnten die jungen Studierenden die eigenen Halsschlagadern „schallen“ und sich in einem Versuchsaufbau darin üben, anhand eines Ultraschall-Bildes einen „Nerv“ in einem gewebsähnlichen Gelee gezielt mit einer Nadel anzusteuern. Im Klinischen Institut für Präventiv- und Angewandte Sportmedizin (IPAS) erklärte Dr. Benedikt Stadlbauer den jungen Studierenden, wie man die körperliche Leistungsfähigkeit messen und durch spezielle Trainingseinheiten beeinflussen kann beziehungsweise, warum Sport gut für die Gesundheitsvorsorge ist. Im Anschluss konnten die Kinder an den Trainingsgeräten des Instituts selbst testen, wie fit sie sind.