Vor genau 20 Jahren, im Jahr 1999, wurde das Bundesgesetz zur Gründung von Privatuniversitäten beschlossen. Seitdem hat sich der Sektor sehr erfolgreich entwickelt: Im ersten Halbjahr 2019 startete die Bertha von Suttner Privatuniversität ihren Studienbetrieb. Dadurch stieg die Gesamtzahl der österreichischen Privatuniversitäten auf nunmehr 14; weitere sind in Planung. Über 18.197 Absolventen haben bislang ihren Abschluss an einer Privatuniversität gemacht. Die Statistik des Studienjahres 2018/19 bestätigen einen Zuwachs von rund 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Aktuell sind 14.446 Studierende an Privatuniversitäten inskribiert. Der Präsident der Österreichischen Privatuniversitäten-Konferenz (ÖPUK), Karl Wöber schilderte heute im Rahmen der Pressekonferenz die Ergebnisse im Detail: „Besonders profitiert haben die medizinischen Privatuniversitäten und die Privatuniversitäten mit neuen Studienangeboten, wie etwa die Karl Landsteiner Privatuniversität mit einem Plus von 29,7 Prozent, die Sigmund Freud Privatuniversität mit einem Plus von 19,3 Prozent, die Privatuniversität Schloss Seeburg mit einem Anstieg von 11,5 Prozent, die New Design Private University mit einem Zuwachs von 11 Prozent und die Danube Private University mit einem Anstieg von 10,4 Prozent. Die Anzahl der Studierenden aus der EU ist allgemein mit 13,4 Prozent am stärksten gestiegen. Die Anzahl der inländischen Studierenden ist um 5,4 Prozent gestiegen.“
Qualitätskriterien und Finanzierungsformen
Insgesamt haben sich die Privatuniversitäten in Österreich gut etabliert, das betonte auch Elmar Pichl, Leiter der Hochschulsektion im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMWF): „Privatuniversitäten haben sich in den letzten 20 Jahren in Österreich erfolgreich etabliert. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zum österreichischen Hochschulsystem und sind in der Governance desselben entsprechend mitzudenken. Doch auch nach zwei Jahrzehnten zeichnen sich Notwendigkeiten und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung der regulatorischen Rahmenbedingungen für den Sektor der Privatuniversitäten ab. Daran gilt es gemeinsam zu arbeiten.“ Aus der Sicht der Österreichischen Privatuniversitäten-Konferenz ist diese positive Entwicklung nicht nur dem Fleiß jeder einzelnen Privatuniversität zu verdanken, sondern auch verschiedenen strategischen Maßnahmen des Ministeriums, die zur erfolgreichen Entwicklung der Privatuniversitäten beigetragen haben: Das Zusammenführen des Aufgabenbereiches von ursprünglich drei getrennten Qualitätssicherungsagenturen in der „AQ Austria“ 2012 trägt kontinuierlich zu einem steigenden Bewusstsein über die hohen Qualitätsanforderungen an Privatuniversitäten bei; die Aufnahme der ÖPUK in die Hochschulkonferenz 2014 hat eine neue Qualität des Dialogs mit anderen Stakeholdern des österreichischen Hochschulraums ermöglicht. Erwähnenswert sind außerdem der Zugang der Privatuniversitäten zu öffentlich ausgeschriebenen Forschungs-, Technologie-, Entwicklungs- und Innovationsprogrammen des Bundes (PUG Novelle 2012), die Aufnahme der Studierenden österreichischer Privatuniversitäten in die österreichische Hochschülerinnen und Hochschülerschaft (Novelle des HSG 2014), die Aufnahme der Privatuniversitäten in die Delegiertenversammlung des FWF (Wissenschaftsfonds Novelle 2015) und in die NQR Steuerungsgruppe (NQR Gesetz 2016).
Von Seiten des BMBWF gilt es in der Zukunft, an den verschiedenen Aspekten der Qualitätssicherung weiterzuarbeiten, Wettbewerbsverzerrungen zu beseitigen und darauf zu achten, dass das Mengenwachstum nicht etwaige strukturelle Herausforderungen überdeckt, erklärt der zuständige Sektionschef Elmar Pichl im Rahmen der heutigen Pressekonferenz. „Außerdem wäre es eventuell sinnvoll, die eine oder andere Überreglementierung zurückzunehmen und die derzeit in Österreich geltende rechtliche Systematik zu überdenken, die es nur erlaubt ,private Universität‘ zu sein, während es nicht möglich ist, einfach als private Hochschule zu starten“, so Pichl.
Das Finanzierungsverbot des Bundes ist ein wesentliches Merkmal der Privatuniversitäten und gepaart mit dem teilweise sehr hohen Selbstfinanzierungsanteil der Studierenden die Ursache dafür, weshalb Privatuniversitäten einen wichtigen Beitrag zur Entlastung des Staates und des Solidarwesens leisten. Die österreichischen Privatuniversitäten haben umfangreiche Erfahrungen bezüglich alternativer Formen der Finanzierung von Universitäten. Wie in einer Studie des ibw 2017 recherchiert wurde, finanziert sich der gesamte Sektor der Privatuniversitäten zu rund 70 Prozent aus privaten Mitteln (Studienbeiträge 49 Prozent, Drittmittelprojekte 9 Prozent, Erlöse aus Weiterbildungsprogrammen 3,6 Prozent, Spenden und Sponsoring privater Geldgeberinnen und Geldgeber 5,5 Prozent und sonstige Einnahmen 6,3 Prozent). „Die Privatuniversitäten sind also in Summe gesehen wesentlich privater als sie manchmal von Mitbewerberinnen und Mitbewerbern anderer Sektoren dargestellt werden“, erklärte Karl Wöber.
EUPHE: Europäisches Netzwerk der Privatuniversitäten
Die Privatuniversitäten bemühen sich aktiv um eine Weiterentwicklung der Qualitätsstandards im österreichischen Hochschulwesen. Die Pflicht zur Akkreditierung und regelmäßigen Re-Akkreditierung von Privatuniversitäten ist ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal zu staatlichen Universitäten. Die Privatuniversitäten, bzw. die im Jahr 2009 gegründete Privatuniversitäten-Konferenz (ÖPUK), nehmen in fast allen Arbeitsgruppen, die sich mit der Entwicklung des österreichischen Hochschulwesens beschäftigen, teil. Die ÖPUK ist auch Gründungsmitglied des Dachverbands der europäischen Privatuniversitäten, der European Union of Private Higher Education (EUPHE). Die Gründungsländer des 2018 mit Sitz in Brüssel eingetragenen Vereins sind Deutschland, Frankreich, Spanien, Portugal und Österreich. Die EUPHE vertritt in diesenLändern die Interessen von 250 privaten Hochschulen, 420.000 Studierenden und 2,7 Millionen Absolventen und Absolventinnen.
Fünf Forderungen der ÖPUK
Für eine weitere positive Entwicklung der österreichischen Privatuniversitäten sind aus der Sicht der Privatuniversitäten fünf Forderungen von besonderer Bedeutung:
1. Die Privatuniversitäten halten die Verbesserung der Rahmenbedingungen bei der Entwicklung von internationalen Angeboten für außerordentlich wichtig. „Wir wünschen uns neben der Mobilitätsstrategie eine echte Internationalisierungsstrategie der österreichischen Bundesregierung in der die Anwerbung und Standortbindung von internationalen Studierenden im Zentrum der Bemühungen steht. Die überwiegende Anzahl der Privatuniversitäten ist bereit, sich den damit verbundenen Herausforderungen zu stellen“, erklärte ÖPUK-Präsident Karl Wöber.
2. Die Privatuniversitäten fordern faire Wettbewerbsbedingungen, insbesondere im Inland. Die ÖPUK fordert in diesem Zusammenhang dieselben Qualitätssicherungsverfahren für alle Anbieter von Lehrgängen der Weiterbildung, die zu einem akademischen Grad führen und gegen Entgelt angeboten werden. „Insbesondere was die Weiterbildungsprogramme (Universitätslehrgänge) betrifft, gibt es in Österreich qualitätshemmende Wettbewerbsverzerrungen die beseitigt werden müssen“, meinte Wöber.
3. Die ÖPUK fordert mehr Mitspracherechte in wichtigen Gremien. Nach 20-jährigen Bestehen der Privatuniversitäten gibt es in Österreich mittlerweile zahlreiche anerkannte Expertinnen und Experten, die über ein spezielles Wissen über den privaten Hochschulsektor verfügen, das in vielen Gremien nicht genutzt wird.
4. Für die Entwicklung der Privatuniversitäten ist die Autonomie eine wichtige Voraussetzung für die Innovationskraft des Sektors. Die Gestaltungsfreiheit der Privatuniversitäten ist ein hohes Gut und muss gefördert werden. „Akkreditierungsvorgaben betreffend Organisation und Qualitätsmanagement sollen sich allgemein an international führenden Hochschulen und nicht nur am in Österreich geltenden Universitätsgesetz für staatliche Universitäten orientieren“, so Wöber.
5. Die Privatuniversitäten wollen keine Bundesmittel, jedoch eine ministerielle Unterstützung ihrer Anliegen gegenüber bildungspolitischen Vertreterinnen und Vertretern in der Europäischen Union. Dazu gibt es zahlreiche Anlässe wie z.B. ausländische Hochschulen die in Österreich Studien gegen Entgelt anbieten ohne dieselben Akkreditierungsanforderungen wie österreichische Hochschulen zu erfüllen.
Eine neue Privatuniversität und innovative Studienangebote
Privatuniversitäten leisten einen wichtigen Beitrag zur Diversifizierung und Komplementierung der österreichischen Hochschullandschaft. Eine ihrer Rollen ist es, innovative Studienrichtungen zu entwickeln, die sich an der Nachfrage des sich ständig entwickelnden Arbeitsmarkts orientieren, schilderte Stefan Hampl, Vorstandsmitglied der ÖPUK und Vizerektor für Lehre an der Sigmund Freud Privatuniversität Wien: „Die heimischen Privatuniversitäten bieten dabei mit ca. 200 Studien ein breites Studienangebot – von Musik und Kunst über Medizin und Psychologie bis hin zu Theologie, Philosophie, Technik, neuen Medien und Internationalem Management. Studienangebote und Infrastruktur werden laufend ausgebaut.“
Im Sommersemester 2019 startete die Bertha von Suttner Privatuniversität in St. Pölten ihren Lehrbetrieb in Partnerschaft mit dem Österreichischen Arbeitskreis für Gruppentherapie und Gruppendynamik (ÖAGG), der zu 50 Prozent Gesellschafter ist. Die Bertha von Suttner Privatuniversität ist nach der Sigmund Freud Privatuniversität und der Karl Landsteiner Privatuniversität nun bereits die dritte Privatuniversität, die für eine Akademisierung der psychotherapeutischen Ausbildung eintritt. Damit sollen die Akzeptanz von Psychotherapie gestärkt, die wissenschaftliche Erforschung des Feldes vorangetrieben und das Fach auf Augenhöhe mit Medizin und Psychologie gebracht werden.
Die Anton Bruckner Privatuniversität (ABPU) hat im Jahr 2018 mit der Akkreditierung zweier Promotionsstudiengänge einen wichtigen Meilenstein gesetzt, der den universitären Charakter ihrer Ausbildungsangebote weiter stärkt. Mit dem Wintersemester 2019/20 starten nun erstmals ein wissenschaftliches Promotionsstudium, das zum PhD führt, und ein künstlerisch-wissenschaftliches Studium, das mit dem Dr. artium abgeschlossen wird.
„Study Your Music“ ist der Themenschwerpunkt der Master Studien an der JAM MUSIC LAB Privatuniversität. Studierende können dabei ihre eigenen Interessen und Stärken in ihr Masterprojekt einbringen. Ob Pop, Rock, Jazz, Electronic Music oder Cross Over zur Klassik und anderen Musikstilen: es werden keine Grenzen gezogen. Ein Masterprojekt muss als Exposé beschrieben, bei der Zulassungsprüfung zum Studium präsentiert und bewilligt werden. Das Projekt kann künstlerisch, musikpädagogisch oder musikwissenschaftlich gewichtet sein.
Ein Bachelorstudium Kulturwissenschaften, welches im Wintersemester 2019/20 startet, wird als gemeinsam eingerichtetes Studium der Kunstuniversität Linz und der Johannes Kepler Universität Linz, in Kooperation mit der Katholischen Privatuniversität Linz und der Anton Bruckner Privatuniversität geführt und ist ein 6-semestriges künstlerisch-wissenschaftliches Studium.
Im Sommersemester 2019 ermöglichte eine Kooperation der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK) mit dem Wiener Volksliedwerk die Ausweitung des Lehrangebots durch einen neuen Schwerpunkt: das Wienerlied. Neben der Förderung der etablierten Studiengänge soll an der MUK, der einzigen Universität im Eigentum der Stadt Wien, auch dieses traditionelle Genre weitergegeben werden.
Ab Herbst 2019 greift die New Design University St. Pölten (NDU) den aktuellen Trend der Digitalisierung auf und erweitert ihr Studienangebot um den Bachelorstudiengang „Design digitaler Systeme – IoT“. Als einzige Universität in Österreich bietet die NDU den Bachelorstudiengang Innenarchitektur & 3D-Gestaltung an. Ebenfalls einzigartig ist das Bachelorstudium Design, Handwerk & materielle Kultur, das erstmals modernes Handwerk mit betriebswirtschaftlichem Know-how und Produktdesign verknüpft.
Wenn Fachleute aus verschiedenen Disziplinen und Bereichen – Kliniken, Pflegeeinrichtungen, (Klinik-)Apotheken und Praxen, aus Politik, Kassen und Industrie – kooperieren, eröffnet sich ein großes Potenzial für das Gesundheitssystem. Den interdisziplinären und multiprofessionellen Blick über den Tellerrand, der für die Gestaltung der Gesundheitsversorgung von morgen notwendig ist, vermittelt das neue, im Februar 2019 von der AQ Austria akkreditierte, Online-Masterstudium Public Health der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) in Salzburg.
Die steigende Nachfrage an spezialisierten Ausbildungsprogrammen hat auch an der Privatuniversität Schloss Seeburg dazu geführt, das Studienangebot zu vertiefen. Die neuen Bachelor-Studiengänge in der Betriebswirtschaftslehre mit spezifischen Fokus bietet die Privatuniversität in folgenden Bereichen an: Immobilienwirtschaft Digital Business und neu ab dem Wintersemester 2019/20, Tourismus- und Destinationsmanagement. Speziell sind auch die Studiengänge Sport- und Eventmanagement sowie Wirtschaftspsychologie, welche Kenntnisse der jeweiligen Fachbereiche und der Betriebswirtschaftslehre einen.
Der Bachelor in Strategic Communication wird nach der Akkreditierung durch AQ Austria im Frühling 2020 an der Webster University Vienna (WVPU) angeboten werden. Zukünftige Absolventinnen und Absolventen werden darauf vorbereitet, Unternehmens- und Krisenkommunikation als besondere Herausforderung einer globalen Welt zu beherrschen. Die Zusammenarbeit mit der School of Communications der Webster University St. Louis ermöglicht den Studierenden Zugang zu den Zentren der Kommunikationsentwicklung in den USA.
Die MODUL University Vienna Private University bietet zwei verschiedene betriebswirtschaftliche Bachelorprogramme mit Schwerpunkte auf Tourismus- und Hotelmanagement an. Ein 3-jähriges, wissenschaftsorientiertes Studium ist für Absolventinnen und Absolventen für berufsbildende Höhere Schulen (BHS) mit Tourismusschwerpunkt zugeschnitten und bietet den Studierenden dieser berufsbildenden höheren Schulen (BHS) die Möglichkeit ihre praktischen Kenntnisse durch theoretisches Wissen zu erweitern. Für Absolventinnen und Absolventen einer allgemeinbildenden Höheren Schule (AHS) und Absolventinnen und Absolventen von äquivalenten Bildungseinrichtungen aus dem Ausland, bietet die MODUL University Vienna ein spezielles 4-jähriges betriebswirtschaftliches Studium mit Tourismus- und Hotelmanagementschwerpunkt an, dass das wissenschaftsorientierte Studium des 3-jährigen Studienprogramms um ein praktisches Ausbildungsjahr im Bereich Hotel- und Food & Beveragemanagement erweitert.
Forschung und Entwicklung an den Privatuniversitäten
Die privatuniversitäre Forschung und Entwicklung (F&E) gewinnt in Österreich zunehmend an Bedeutung und ist eine zentrale Aufgabe der Privatuniversitäten. Der Zugang zur zentralen öffentlichen Forschungsförderung in Österreich wurde im Jahr 2012 möglich. Seitdem können sich Forschungsprojekte privater Universitäten mit solchen von öffentlichen Institutionen direkt messen und privatuniversitäre Forschung rückt zunehmend auch ins Blickfeld der internationalen Öffentlichkeit. Als Maß für den Erfolg wird oft die Einwerbung von kompetitiven Forschungsfördergeldern herangezogen, also Gelder, die durch einen rigorosen Auswahlprozess vergeben werden, um wirklich herausragende Forschungsprojekte zu unterstützen. Hier kann man die Privatuniversitäten als sehr erfolgreich bezeichnen: Eine im Jahr 2017 publizierte Studie des ibw kommt zu dem Ergebnis, dass die Privatuniversitäten mit einem Anteil von 15 Prozent der F&E-Mittel aus dieser Quelle vor den öffentlichen Universitäten (13 Prozent) liegen. Auch bei den aus internationalen Quellen lukrierten Mitteln (z.B. EU) stehen die Privatuniversitäten den öffentlichen Universitäten nicht nach. Sehr kompetitiv sind Gelder des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung FWF im Bereich Grundlagenforschung. Hier haben Privatuniversitäten im Jahr 2018 2.7Mio € bewilligt bekommen, der höchste Wert bisher. „Man sieht also die positive Tendenz. Die Erfolgsquote von 28 Prozent, die Privatuniversitäten bei FWF erzielen konnte, ist überdurchschnittlich hoch“, erklärte Sabine Schindler, Vorstandsmitglied der ÖPUK und Rektorin der UMIT – Private Universität für Gesundheitswissenschaften, medizinische Informatik und Technik. Ein anderes Beispiel ist die angewandte Forschung mit Förderinitiativen der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG: „Im Jahr 2018 wurden Förderungen im Wert über 600,000 € an Privatuniversitäten bewilligt, dieser Wert ist so hoch wie noch nie. 50 Prozent dieser Gelder gingen übrigens in den Bereich Informations- und Kommunikationstechnik. Ein weiteres wichtiges Standbein der Drittmitteleinwerbung ist die Auftragsforschung, wo die Privatuniversitäten direkt mit Firmen zusammenarbeiten.“
Neue Infrastruktur und Forschungskooperationen
Seit kurzem verfügt die Danube Private University (DPU) über einen eigenen, neu errichteten Lehr- und Forschungspavillon in unmittelbarer Nähe des neuen Hauptgebäudes. Auf insgesamt drei Ebenen und ca. 350 m2 Grundfläche sind mehrere molekularbiologisch-biochemisch ausgerichtete Forschungslaboratorien und ein Studierendenlabor untergebracht. Innerhalb des Lehrlabors werden bereits seit Beginn des Wintersemesters 2018/2019 vorklinische Praktika in den Fächern Biologie, Chemie und Biochemie durchgeführt.
Die JAM MUSIC LAB Privatuniversität gründet wiederum ein Forschungszentrum für Wiener Musik und Wienerlied und startet mit dem Forschungsseminar „Musikräume und Identität“- Ursprünge, Einflüsse und Entwicklungen der Wiener Musik und des Wienliedes.
Der „Core Facility Campus Krems” wurde 2018 eröffnet. Durch die gemeinsame Nutzung von Forschungsgeräten durch alle Partner am Campus Krems (Donau-Uni Krems, IMC Fachhochschule, Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften (KL)) soll ein gegenseitiger Austausch, die gemeinsame Einwerbung von Forschungsprojekten und eine gute Ausnutzung erzielt werden. 2018 wurde außerdem ein Kooperationsvertrag mit dem psychosomatischen Zentrum Waldviertel abgeschlossen, um künftig in enger Zusammenarbeit sowohl hochwertige Praktikumsplätze für Studierende anbieten zu können, als auch gemeinsame Forschungsvorhaben – unterstrichen durch die Widmung einer Stiftungsprofessur für Klinische Psychologie – umzusetzen. Das Masterstudium Psychologie der KL wird in Kooperation mit dem Psychosomatischen Zentrum Eggenburg (PSZE) durchgeführt werden. Zur Verstärkung des Forschungsschwerpunkts Psychologie wird ein Department für Klinische Psychologie der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften am PSZW Eggenburg eingerichtet.
Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU) stellte im Frühling 2019 ihr neues Zentrum für Public Health und Versorgungsforschung vor. Mit der Gründung des Zentrums widmet sich die Universität künftig noch stärker als bisher den beiden namensgebenden Bereichen, mit dem Schwerpunkt auf Primärversorgung.
Im neuen Gebäude der Sigmund Freud Privatuniversität (SFU) befindet sich ein Simulationszentrum auf 500 m2 unter der Leitung des Lehrstuhls für Medizinische Simulation. Das Simulationszentrum verfügt über 10 Multifunktionsräume und dient als Ausbildungszentrum für lernzielorientiertes Szenarientraining im Bereich des Crises Resource Managements mit dem Fokus auf Schaffung von Patientensicherheit in der ärztlichen Praxis.
Insgesamt laufen an der Tiroler UMIT derzeit 120 Forschungsprojekte mit einem Gesamtprojektvolumen von ca. acht Millionen Euro. Im Studienjahr 2017/18 konnten Projekte mit einem Volumen von 3.4 Millionen Euro neu eingeworben werden. Forschungskooperationen bestehen mit internationalen Konzernen, Bildungseinrichtungen und politischen Entscheidungsträgern im Bereich von Health und Life Sciences, Health Care Technologies und Technik.
Forschung ist auch an der Modul University Vienna Private University ein zentraler Bereich. Die Privatuniversität definiert sich als Forschungsuniversität, an der ein interdisziplinäres Team an internationalen Wissenschaftlern innovative Forschung betreibt und veröffentlicht. Dies spiegelt sich im renommierten europäischen U-Multirank wieder, in dem die Modul University Vienna in der Kategorie der am häufigsten zitierten Veröffentlichungen im Jahr 2018 unter den besten 25 Universitäten der Welt gerankt wurde. Die Entwicklung der Forschungsexpertise innerhalb der ersten 12 Jahre seit der Gründung im Jahr 2007 hat sich von drei bis vier Kernbereichen (Tourismus, New Media, Nachhaltigkeit und Governance) zu einem vielfältigen Angebot erweitert, u.a. in Themenbereichen wie zum Beispiel Messung von Wohlbefinden und Glücksforschung, Blockchainanwendungen, Entrepreneurship, Gamification, Human Computation and Crowdsourcing, Smart Cities, Digitalisierung und Tourismus, Nachhaltiger Tourismus.
PRESSEMAPPE:
Artikel „Entwicklungschancen österreichischer Privatuniversitäten“ von Dr. Karl Wöber
Success-Stories von Absolventen der Privatunis