Wissens-Stadt Wien setzt auf kluge Köpfe für die Zukunft

„Wir sind stolz auf unseren Wissensstandort mit den neun Universitäten, fünf Privatuniversitäten und fünf Fachhochschulen“, sagte Bürgermeister Michael Ludwig. Mit mehr als 200.000 Studierenden und 45.000 ForscherInnen ist Wien die größte Universitätsstadt in Mitteleuropa. „Von dem Abkommen profitieren beide: Die Stadt vom Wissen der Hochschulen, und die Universitäten von der Unterstützung und den Rahmenbedingungen, die ihnen die Stadt bietet.“ Besonders freut es den Bürgermeister, dass mit der Central European University (CEU) eine weitere Hochschule nach Wien kommen wird. „Das zeigt, dass Wien eine weltoffene Stadt ist, die ein Interesse an Diskurs und Ideen-Austausch hat“, sagte Ludwig.

Karl Wöber, Rektor der MODUL University Vienna, strich die Rolle der Privatuniversitäten in der Stadt hervor. Die rundeten das Studien-Angebot in der Stadt ab und könnten durch ihre Spezialisierung wertvolle Inputs zu Themen wie der Smart City Forschung einbringen. Als international ausgerichtete Fakultäten schätzten die Privatunis die Unterstützung der Stadt für internationale Studierende und Lehrende.

Die Eckpunkte des Abkommens

– Wien verfolgt die Smart City Rahmenstrategie (https://smartcity.wien.gv.at/site/initiative/strategie/). Darin sind Ziele definiert, welche die Stadtverwaltung nicht alleine erreichen kann. Das Wissen und Know-How der ansässigen Universitäten und Fachhochschulen sollen dabei helfen, Lösungen und Wege aufzuzeigen, die Herausforderungen der Großstadt Wien im 21. Jahrhundert zu lösen. Das passiert etwa durch Forschungsprojekte, welcher der Stadt z.B. wissenschaftlich fundierte Entscheidungsgrundlagen liefern werden.

– Wien verfolgt eine klare Standortpolitik. Die Stadt bekennt sich zu Flächenwidmungen und Stadtentwicklungsprojekten, welche den Forschungs- und Uni-Standort im Fokus haben. Bei Stadtentwicklungsprozessen werden die Hochschulen künftig noch enger einbezogen.

– Wien steht für den Dialog. Neue Plattformen des Austausches werden geschaffen, auf dass sich Expertinnen und Experten der Stadt künftig regelmäßig mit Rektorinnen, Rektoren und Geschäftsführenden der Unis bzw. Fachhochschulen treffen und beraten.

– Wien bekennt sich zur finanziellen Unterstützung der hiesigen Hochschulen. Über Fonds wie den WWTF werden langfristig und nachhaltig Mittel für die Wiener Uni- und Forschungslandschaft zugesichert.

– Wien will die besten Köpfe halten und neue holen. Die Stadtverwaltung sichert Unterstützung zu, wenn es den Unis und Hochschulen darum geht, AbsolventInnen in Wien zu halten. Als „Standort-BotschafterInnen“ sollen sie für den Studienplatz Wien werben; Unterstützung dabei erhalten sie vom Expat Center der Wirtschaftsagentur Wien.

– Wien hilft beim Start neuer Forschungsprojekte. Die Stadt unterstützt die Hochschullandschaft dabei, Fördermittel aus nationalen und supranationalen Töpfen zu lukrieren, etwa aus Programmen wie „Horizon Europe“ und „COMET“.

– Wien will mehr akademische Unternehmensgründerinnen und –gründer. Dazu verstärkt die Wirtschaftsagentur Wien ihre Coaching-Angebote an den Fakultäten. Neue High-Tech-Start-ups werden forciert. Dazu gibt es mit der „INITS GmbH“ einen sogenannten „Inkubator“, der bei der Unternehmungsgründung hilft. INITS ist eine Zusammenarbeit zwischen Stadt, Uni Wien, TU Wien und Wirtschaftsagentur Wien.

Wien baut auf das Wissen seiner Unis und Hochschulen. Bei Fragen der Nachhaltigkeit oder der Stadtentwicklung setzt die Stadtverwaltung künftig noch stärker auf Studien, das Know How und empirische Forschungsergebnisse der hiesigen Forschungslandschaft. Studierende werden aufgerufen, sich in ihren Abschlussarbeiten verstärkt mit diesen Fragen zu befassen – ihre Forschungen sollen dann direkt in die Entscheidungen der Stadtverwaltung einfließen.

Das Abkommen zwischen Stadt Wien und Hochschulen gibt es hier im Volltext:
https://www.wien.gv.at/bildung-forschung/pdf/hochschulabkommen.pdf

Fotocredit: Stadt Wien – C.Jobst/PID