Neben den staatlichen Universitäten, Fachhochulen und pädagogischen Hochschulen sind Privatuniversitäten für die heimische Wirtschaft und den Arbeitsmarkt nicht mehr wegzudenken. Sie haben sich im letzten Jahrzehnt als wichtige Ergänzung im tertiären Hochschulsektor etabliert. Die aktuell 14 Privatuniversitäten in Österreich bieten in mehr als 150 Studiengängen ein vielfältiges akademisches Programm an, insbesondere in den Bereichen Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Rechtswissenschaften, Medizin, Theologie, Philosophie sowie Kunst und Musik – und reagieren mit ihren Studienangeboten auf globale Entwicklungen und mit ihren Spezialisierungen auf konkrete Nachfrage am Arbeitsmarkt. Die jüngste Privatuniversität, die Bertha von Suttner Privatuniversität, wurde erst kürzlich erfolgreich durch die Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria (AQ Austria) akkreditiert und startet mit März den Studienbetrieb mit dem Studiengang Psychosoziale Interventionen. Ein zweiter Studiengang ist im Herbst 2019 geplant.
Die aktuellen Zahlen der Österreichischen Privatuniversitätenkonferenz (ÖPUK) bestätigen die positiven Entwicklungen, schildert der Präsident der ÖPUK, Dr. Karl Wöber die Ergebnisse des Studienjahres 2018/19: „Besonders profitiert haben die medizinischen Privatuniversitäten und die Privatuniversitäten mit neuen Studienangeboten, wie etwa die Karl Landsteiner Privatuniversität mit einem Plus von 29 Prozent, die Sigmund Freud Privatuniversität mit einem Plus von 20,4 Prozent, die Danube Private University mit einem Anstieg von 14,1 Prozent und die Paracelsus Medizinische Privatuniversität mit einem Zuwachs von 12,6 Prozent. Zweistellig positiv sind auch die Privatuniversität Schloss Seeburg mit einem Anstieg von 11 Prozent und die MODUL Private University mit einem Zuwachs von 10,2 Prozent. Die Anzahl der inländischen Studierenden ist allgemein mit 11,9 Prozent am stärksten gestiegen.“
Der Anteil der ausländischen Studierenden ist geringfügig zurückgegangen, aber mit 42 Prozent unverändert am höchsten im Vergleich zu den anderen beiden Sektoren. Am geringsten gewachsen ist die Anzahl der Studierenden aus Drittstaaten (plus 7,7 Prozent). Den höchsten Ausländeranteil gibt es mit 86 Prozent an der Danube Private University, den höchsten Inländeranteil an der Privatuniversität Schloss Seeburg mit 88 Prozent.
Auch der Eintritt in den Arbeitsmarkt wird durch eine Ausbildung an einer Privatuniversität positiv beeinflusst. So zeigt eine aktuelle ibw-Studie über die Entwicklung heimischer Privatuniversitäten unter anderem, dass Absolventen mit ihrem durchschnittlichen Einkommen ganz vorne mit dabei sind. Bachelor-Absolventen finden beispielsweise im Schnitt in weniger als drei Monaten einen Job. Privatuni-Absolventen finden aber auch leichter Jobs im Ausland, erklärt der ÖPUK-Präsident: „Erstens weil jeder vierte Studierende selbst aus dem europäischen oder internationalen Ausland kommt aber auch, weil die Studierenden Professoren oder Studienkollegen aus Europa oder Drittstaaten kennenlernen. So lernen sie globaler zu denken, sich zu vernetzen und sind nicht nur bereit, sondern auch neugierig darauf, im Ausland zu arbeiten“.