Paracelsus Universität gründet Biotechnologie-Unternehmen „Celericon Therapeutics“

Die 100-prozentige Tochtergesellschaft entwickelt und produziert biologische Pharmazeutika auf Basis von extrazellulären Vesikeln multipotenter Stromazellen (MSC) zum allogenen (von einem Fremdspender stammenden) Einsatz. Machbarkeitsstudien in relevanten Tiermodellen zeigten die beeindruckenden regenerativen Fähigkeiten dieser Partikel.
Extrazelluläre Vesikel (EVs) sind winzige Kügelchen, die von den meisten Zellen abgesondert werden und in der Blutbahn zirkulieren. Man kann sie auch aus den Nährmedien gewinnen, mit denen adulte Stammzellen kultiviert wurden. Diese Teilchen haben enormes Potenzial, da sie mit Proteinen, Lipiden, genetischen Informationen und anderen aktiven Stoffen bepackt sind. Sie verbinden sich spontan mit umliegenden Zellen, haben anti-entzündliche Eigenschaften und begünstigen die Heilung von Knochen.

Seit 2016 wurden sechs unabhängige und kontrollierte Studien im Kleintiermodell durchgeführt, in denen die Effektivität von Celericons EV-basierten – und unter pharmazeutischen Standards hergestellten – therapeutischen Vesikel-Präparaten bestätigt werden konnte. Die Behandlung mit EV-beladenen abbaubaren Kollagengerüsten führte im Rattenmodell zu einem beschleunigten Aufbau von Knochenmaterial bei kritischem Knochenverlust. Darüber hinaus zeigten die EV-Präparate aus dem Celericon-Labor positive Effekte in der Regeneration von Sehnen-Knochen-Ansatzstellen.

Aufgrund der Beobachtungen wird nun das mögliche Einsatzgebiet für den therapeutischen Einsatz auf klinische Anwendungen wie Risse der Rotatoren-Manschette der Schulter oder der Achillessehne sowie andere schlecht oder nicht heilende Knochenbrüche erweitert. Diese Pathologien stellen die häufigsten orthopädischen Anwendungsgebiete weltweit dar, deren Heilungsverlauf meist langwierig, schmerzhaft und oftmals im Endergebnis nicht zufriedenstellend ist.  Derzeit arbeitet Celericon Therapeutics intensiv an der Etablierung eines skalierbaren Herstellungsprozesses, um eine Kostenkalkulation für die zukünftige Herstellung im industriellen klinischen Maßstab zu erhalten. Diese ist Voraussetzung für die Testung der Produkte in multinationalen klinischen Studien sowie für die Erteilung einer Marktzulassung.

Die Paracelsus Universität verfügt als bislang einzige akademische Institution in Europa über ein eigenes GMP-Labor und die entsprechende behördliche Erlaubnis zur Herstellung von EV-basierten klinischen Prüfpräparaten aus multipotenten Stromazellen unter pharmazeutischen Bedingungen. Das Projekt wurde bereits 2016 am Zentrum für Querschnitt- und Geweberegeneration Salzburg (SCI-TReCS) der Paracelsus Universität als Kooperation zwischen Mario Gimona (Leiter der Zell- und EV-Herstellung im GMP-Labor) und Andreas Traweger (Leiter des Instituts für Sehnen- und Knochenregeneration) gestartet.

Im Bild (v.l.n.r.): Das Gründungsteam von Celericon: Mag. Michael Stergar (CEO), Prof. Dr. Andreas Traweger (CSO) und Univ.-Doz. Dr. Mario Gimona (CSO).

Kontakt:
Michael Stergar, CEO Celericon GmbH
michael.stergar@celericon.com

www.celericon.com