Anfang September konnte die Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) ihre ersten Pharmaziestudierenden in Salzburg begrüßen. Die 26 jungen und hochqualifizierten Studierenden, welche aus dem Auswahlverfahren hervorgingen, stammen aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und Luxemburg. Sie wurden von Rektor Prof. Herbert Resch willkommen geheißen und erhielten vom ehemaligen Skirennläufer Matthias Lanzinger Tipps, wie man Rückschläge verkraften, neue Ziele definieren sowie Kraft und Motivation finden kann. Im Rahmen der „Beginners-Week“ wurden sie mit den Einrichtungen und EDV-Systemen der Universität bekannt gemacht und absolvierten einen Erste-Hilfe Kurs. Die erste Lehrveranstaltung und Laborübung „Allgemeine Biologie und Botanik“ hat diese Woche be-gonnen.
Verzahnung der Disziplinen – neue Berufsfelder
Mit dem neuen Pharmaziestudium erhält die Paracelsus Universität zunehmend eine gesund-heitswissenschaftliche Ausrichtung. Da das Gesundheitssystem der Zukunft weit stärker als bisher von Multiprofessionalität geprägt sein wird, werden Medizin und Pharmazie, aber auch die Pflegewissenschaft, enger zusammenrücken als bisher. „Nirgendwo anders sind die Medizin und die Pharmazie so nahe beisammen wie in Salzburg – und zwar nicht nur physisch auf dem gleichen Campus, sondern auch inhaltlich. Es wird gemeinsame Lehrveranstaltungen geben, sowohl mit den Medizinern als auch mit den Pflegewissenschaftern“, erklärt Rektor Resch. Er ist davon überzeugt, dass die PMU ihre Studierenden auf diese Weise – zusätzlich zum klassischen Apothekerberuf – für neue Berufsmöglichkeiten ausbilden können. Pharmazeutische Industrie, Pharmaforschung und klinische Pharmazie sind nur einige der Berufsfelder, die den Absolventen/innen künftig offenstehen werden.
Modernes Curriculum nach internationalen Maßstäben
Dem neuen Studiengang wird ein innovatives praxisbezogenes Curriculum zugrunde gelegt: Durch einen intensiven fach- und forschungsbezogenen Lehranteil werden naturwissenschaftliche und pharmazeutische Grundlagen vermittelt. Darüber hinaus werden sowohl marktrelevante und gesundheitspolitisch immer wichtiger werdende Inhalte wie z. B. die klinische Pharmazie, die sich mit der Optimierung der Arzneimitteltherapie von Patienten befasst, als auch Sozial-, Kommunikations- und Selbstkompetenz sowie gesundheitsökonomische und betriebswirtschaftliche Kenntnisse gelehrt. Durch praxisorientierten Unterricht und interdisziplinare Lehrveranstaltungen erwerben die Studierenden ein breites pharmazeutisches Wissen mit dem Schwerpunkt in patienten- und kundenorientierter pharmazeutischer Betreuung. Moderne Lehrmethoden wie Problemorientiertes Lernen, Praktika – in Apotheken, Kliniken und Pharmaunternehmen – und eine Übungsapotheke helfen, die praktische Kompetenz der angehenden Pharmazeu-ten/innen zu entwickeln. Mit maximal 50 Studierenden pro Jahrgang, Kleingruppenunterricht und intensiver Betreuung kann eine geplante fünfjährige Studiendauer gewährleistet und eine hohe Drop-Out-Quote verhindert werden.
Forschungsbasierte Lehre
Das hochmoderne Forschungsumfeld an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität mit 22 Universitätsinstituten und die enge Anbindung an das Universitätsklinikum Salzburg sowie die zahlreichen Kooperationen gewährleisten die Umsetzung einer intensiven forschungsbasierten Lehre im Curriculum. Die enge Vernetzung mit der Wirtschaft wird für die berufsnahe Gestaltung des Studiums genutzt. Das Forschungspraktikum und die abschließende Bachelor- bzw. Masterarbeit befähigen die angehenden Pharmazeuten/innen zu wissenschaftlichem Arbeiten und machen sie mit Präsentationstechniken und Informationstechnologien zur Darstellung ihrer wissenschaftlichen Ergebnisse vor Fachpublikum vertraut. Durch ein optionales Auslandssemester haben sie die Möglichkeit, wertvolle Erfahrungen in anderen Ländern zu sammeln. Prof. Johanna Pachmayr, Vorständin des Instituts für Pharmazie und Forschungsprofessorin, betont die vielfältigen Karrierewege, die nach dem Studium an der PMU offenstehen: „Unsere Studierenden werden nicht nur auf die Apothekerlaufbahn vorbereitet, sondern auch auf den Weg in die Pharmaindustrie, Forschung und klinische Pharmazie.“
Das neue Pharmaziegebäude: maßgeschneidert für Lehre und Forschung
Nach dem kürzlich erfolgten Spatenstich am ehemaligen „Huttegger“-Gelände sind die Bauarbeiten für das neue „Haus D“ bereits in vollem Gange. In diesem von den Architekten Berger + Parkkinen geplanten Universitätsgebäude wird hauptsächlich die Pharmazie untergebracht sein. Es wird insgesamt 3000 m2 Nutzfläche umfassen und neben den Büros von Studiengangsleitung und -organisation alle Räumlichkeiten für die Pharmazielehre und -forschung sowie Übungslabors und eine Übungsapotheke beheimaten. Die Fertigstellung wird Ende 2018 erfolgen, bis dahin sind die bereits vorhandenen Studierenden in adäquaten Ersatzräumen untergebracht.
Finanzierung des Neubaus
Die Kosten des Gebäudes inklusive des Baugrundes belaufen sich insgesamt auf 22 Mio Euro. Förderungen für den Grundstücksankauf und Investitionszuschüsse für den Bau erhielten die Paracelsus Universität von der Stadt Salzburg (in der Höhe von 550.000 Euro) und von privaten Sponsoren, die vor allem beim Grundstückskauf unterstützen. Ein erheblichen Teil der Bausumme wird die Universität aus eigenen Mitteln finanzieren können. Dies erfolgt teils aus Rücklagen, aber zum überwiegenden Teil aus den Deckungsbeiträgen, die der neue Studiengang Pharmazie erwirtschaften wird. Dietrich Mateschitz, ein großzügiger Förderer und langjähriger Freund der Universität, hat zudem die Ausfallshaftung für den Großteil der Baukosten übernommen.
Anschubfinanzierung des Studiengangs Pharmazie
Der Österreichische Apothekerverband, private Sponsoren und das Land Salzburg unterstützen die Paracelsus Universität in der Deckung der laufenden Kosten, bis der Studiengang Pharmazie sich im Vollausbau nach fünf Jahren selbst finanziert und Dek-kungsbeiträge erwirtschaftet. Das Land Salzburg hat eine Förderung für den Aufbau des Pharmaziestudiums in den ersten fünf Jahren (in Höhe von 400.000 Euro jährlich) gewährt. „Der Studiengang Pharmazie ergänzt den Fächerkanon der Paracelsus Universität und passt hervorragend zum Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Salzburg. Die Errichtung des Instituts für Pharmazie vertieft die Forschung und sichert die Ausbildung junger Menschen an der PMU in einem zukunftsträchtigen Bereich“, sagt Landeshauptmann Dr. Wilfied Haslauer.“
Langjähriger PMU-Förderer stiftet Forschungsprofessur
Auch der Eigentümer und Vorstand der EVER Pharma Gruppe, Dr. Friedrich Hillebrand, ist von der Zukunftsträchtigkeit des neuen Studiums überzeugt – er stiftete der Universität eine For-schungsprofessur für Pharmazie: „Wir erwarten uns, dass die bisher sehr positiven Erfahrungen des strukturierten, intensiven und modernen Studiums an der Paracelsus Universität auch eine Erfolgsbasis für das Pharmaziestudium werden.“ Unter diesen Rahmenbedingungen könnten sich die Lehrenden und Studierenden intensiv mit den Herausforderungen der dynamischen Informationsgesellschaft auseinandersetzen und diese in Forschung und Lehre einfließen lassen. „Die Absolventen/innen können so besser dem umfassenden Berufsbild der Pharmazeuten entsprechen. Ich würde mich freuen, die an der Paracelsus Universität ausgebildeten Pharmazeuten/innen künftig für unser Unternehmen gewinnen zu können.“