KU Linz: Andrea Taschl-Erber ist neue Professorin für neutestamentliche Bibelwissenschaft

Univ.-Prof.in Dr.in Andrea Taschl-Erber © KU Linz / Hermine Eder

Seit 1. April 2025 ist Andrea Taschl-Erber Inhaberin des Lehrstuhls für neutestamentliche Bibelwissenschaft an der Fakultät für Theologie der Katholischen Privat-Universität Linz. Sie folgt damit Universitätsprofessor Christoph Niemand nach, der mit Ende des Sommersemesters 2024 emeritiert ist.

Andrea Taschl-Erber, geboren in Melk, studierte Katholische Theologie und Klassische Philologie an der Universität Wien und promovierte ebenda 2006 mit der mehrfach ausgezeichneten Arbeit „Maria von Magdala – erste Apostolin? Eine Symbolfigur im Spiegel sich wandelnder Kontexte“. 2018 wurde ihr an der Universität Graz die venia docendi für Neutestamentliche Bibelwissenschaft und Biblische Theologie verliehen. Der Titel ihrer Habilitationsschrift lautete „Schriftauslegung im Neuen Testament – Angelpunkt für ‚the Parting of the Ways‘? Fallstudien zur Rezeption alttestamentlicher Traditionen, Motive und Figuren“.

Nach Tätigkeiten als Universitätsassistentin und Lektorin in Wien und Graz, Lehraufträgen an verschiedenen Universitäten im deutschsprachigen Raum – darunter bereits im Wintersemester 2007/08 an der damaligen Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz –, der Mitarbeit am internationalen Projekt „Die Bibel und die Frauen: Eine exegetisch-kulturgeschichtliche Enzyklopädie“ an der Universität Graz und einem langjährigen Engagement in der theologischen Erwachsenenbildung war Taschl-Erber von 2019 bis 2022 Vizerektorin für Religiöse Bildung und Interreligiösen Dialog an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems. Im Anschluss daran hatte sie von April 2022 bis März 2025 die Professur für Exegese und Theologie des Neuen Testaments an der Universität Paderborn inne.

Andrea Taschl-Erber ist Mitglied zahlreicher nationaler und internationaler wissenschaftlicher Gesellschaften und Vereinigungen, so etwa der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste (EASA), der Society of Biblical Literature (SBL), der European Association of Biblical Studies (EABS) und der Society for New Testament Studies (SNTS). Sie ist u.a. Zweite Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Neutestamentlerinnen und Neutestamentler (AKN), Mitglied der European Society of Women in Theological Research (ESWTR) sowie Gründungsmitglied im Editorial Board der Open-Access-Zeitschrift „Limina – Grazer theologische Perspektiven“.

Eine reiche Publikations- und Vortragstätigkeit zeugt von ihren weitgespannten Expertisen als Bibelwissenschafterin und Exegetin. Taschl-Erbers Arbeits- und Forschungsschwerpunkten reichen von der Verortung neutestamentlicher Texte im Horizont des antiken Judentums (mit einem besonderen Fokus auch auf Tora-Diskurse und Identitätskonzepte), einem Kommentarprojekt zum Kolosserbrief, Frauen- und Geschlechterforschung (insbesondere biblische Frauengestalten und ihre Rezeption sowie Genderperspektiven im Neuen Testament) bis hin zum Interreligiösen Dialog. Zu ihren neuen Aufgabenbereichen zählt auch die Herausgabe der Linzer Zeitschrift „Studien zum Neuen Testament und seiner Umwelt“ (SNTU).

Foto: Univ.-Prof.in Dr.in Andrea Taschl-Erber © KU Linz / Hermine Eder