Tabletten bei Schluckstörungen: Im Ganzen sicherer als zerkleinert

Foto: Abbildung 1. Darstellung der im Rahmen der Studie verwendeten Placebos: A – ganze und zerstoßene Tabletten; B – vermischt mit 3 ml Apfelmus. © Die Autor:innen. Veröffentlicht unter der Creative Commons Attribution License (CC BY 4.0).

Eine klinische Studie unter Leitung der KL Krems zeigt: Ganze Tabletten können bei Schluckstörungen nach Schlaganfall sicherer sein als zerkleinerte – und stellt damit etablierte Pflegeroutinen infrage.
Krems, Österreich, 28. Oktober 2025 – Schlaganfallpatientinnen und -patienten mit Schluckstörungen werden Tabletten seit Jahrzehnten meist zerkleinert verabreicht – um ein Verschlucken zu vermeiden. Neue klinische Daten stellen diese Praxis nun infrage. Eine Studie an Betroffenen zeigt: Ganze Tabletten, die mit weichen Speisen wie Apfelmus verabreicht werden, konnten oft problemlos geschluckt werden – ohne Hinweise auf Eindringen von Speisebestandteilen in die Atemwege. Zerstoßene Tabletten hingegen hinterließen deutlich mehr Rückstände im Rachen, was die Aufnahme der Wirkstoffe beeinträchtigen und Komplikationen begünstigen könnte. Die Untersuchung der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften (KL Krems) macht deutlich: Das routinemäßige Zerkleinern fester Arzneimittel gehört auf den Prüfstand. Eine differenziertere Vorgehensweise könnte Medikationsfehler reduzieren und die Arzneimittelsicherheit in der Schlaganfallversorgung verbessern.