Gesundheits-Apps verfehlen den Bedarf: Nur Wenige zielen auf Herzkrankheiten ab

Eine neue Studie unter der Leitung der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften zeigt am Beispiel Indiens große blinde Flecken in der digitalen Gesundheitslandschaft auf.
Krems, Österreich, 15. April 2025. Smartphones revolutionieren die Gesundheitsversorgung – doch bei Herzkrankheiten hinken digitale Lösungen noch hinterher. Eine aktuelle Studie der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften (KL Krems) hat diese digitale Versorgungslücke am Beispiel Indiens umfassend untersucht. Obwohl Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit über 28 Prozent aller Todesfälle dort die häufigste Todesursache sind, widmet sich nur ein Bruchteil der über 200.000 in Indien verfügbaren Gesundheits-Apps diesem zentralen Problem. Die Studie umfasste eine detaillierte Analyse von App-Store-Daten aus den Apple- und Google-Stores. Dabei wurden modernste Methoden der natürlichen Sprachverarbeitung und Clustering-Techniken eingesetzt. Es zeigte sich, dass nur sehr wenige Gesundheits-Apps Inhalte in einer der zahlreichen indischen Regionalsprachen anbieten – und damit für große Teile der Bevölkerung unzugänglich bleiben. Unter den im englischsprachigen Angebot identifizierten Apps mit Bezug zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind zwar die meisten kostenlos, sie werden jedoch selten bewertet oder kommentiert – ein Hinweis auf ihre begrenzte Nutzung. Die Studie zeigt eindrücklich, wie sehr Anspruch und Realität digitaler Gesundheitsangebote auseinanderklaffen und wie dringend mobile Technologien gezielter auf die Bedürfnisse der öffentlichen Gesundheit in ressourcenschwachen Regionen ausgerichtet werden müssen.